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wurden bald durch die wachsamen Vorwachten enddeckt
und zurückgetrieben.
Am 3. April in der Morgenfrühe hörte man in den
feindlichen Lagern Tagemarsch schlagen, wie am Abend
vorher den Nachtmarsch. Am Nachmittage geschahen
aus der Festung einige Schüsse auf feindliche Reiterei,
welche sich in der Ferne in Wafsen übte. Im Laufe
des Tages brachte ein feindlicher Parlamentär dem Gou-
verneur ein Packet geitungen.
Als am Abend um 7 Uhr im feimlichen Lager der
Nachtmarsch geschlagen, Musik gemacht, 2 Kanonen=
schüsse geschehen waren, glaubte der am Altstädterthore
wachthabende Officier, dieß deute auf feindlichen An-
griff. Schnell machte er Meldung; die Besatzung trat.
unter Wasfen; jeder Befehlende eilte auf den ihm an-
gewiesenen Platz; nach allen Richtungen wurden Patrouil-
leu ausgesandt, die Absichten des Feindes zu erkennen.
Als aber die Ausgesandten meldeten, nirgends sey Be-
wegung der Russen zu bemerken, rückte die Besatzung
wieder in ihre Quartiere ein.
Die Bayern sahen an jenem Tage zwei der Ihrigen
zum Feinde überlaufen.
In der Nacht vom 3. auf den 3. April= geriethen
die am Alten= und Jacobsthere befindlichen Abtheilungen
der Besatzung in Bewegung, denn einige feindliche Ab-
theilungen zogen nach der Ziegelhütte.
Um halh 12 Uhr fing der Feind von Neuem an,
die Stadt, vom linken Weichselufer her, zu beschießen,
und fuhr damit bis 2 Uhr Mergens, am 3. April,
fort. Das Festungsgeschütz antwortete nachdrücklich.
Die am Nachmittage nach allen Richtungen aus
der Festung versandten Officiere, welche den.-Auftrag
Ill. Gtes Buch. 28