Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

Von dem Beobachtungsthurme herab ward in den feind- 
lichen Lagern bei Podgorze, dann bei der Ziegelhuͤtte große 
Bewegung bemerkt. Bei dieser langte am Nachmittage des 
8. Aprils ein mit Schanzkoͤrben beladenes Fahrzeug an. 
Die Zahl der Kranken in der Festung bestand in 
37 Officieren, 1459 Soldaten; 200 Genesenden. 
Im Dienst waren von der Besatzung: 15 Officiere, 
450 Mann. Auf Arbeit 117 Mamn. 
In der Nacht vom 38. bis 0. April erbffneten end- 
lich die russischen und preußischen Ingenieur-Officiere, 
im Beiseyn der russischen Generale Barclai de Tolly 
und Langeron, unter unmittelbarer Führung des 
Oberstlieutenants Michaud, (mit 1500 Mann Bede- 
ckung,) 108 Sappeurs und Pionniers und 2150 Sol- 
daten als Arbeiter, die Laufgräben. Sie begannen zu- 
gleich am Fuße des Eichel= und Bäckerberges in größter 
Stille die Erbauung zweier Batterien auf dem Eichel- 
berge, davon die eine auf dem Bäckerberge und die an- 
dere zwischen beiden Bergen lag, und in welche 28 Ka- 
nonen und 10 Merser eingeführt werden sollten. Diese 
Arbeiten wurden von den Abhängen und Schluchten des 
Bäckerberges dem Auge der Belagerten so gut verbor- 
gen, daß man trotz der größten Wachsamkeit nichts von 
der Gefahr entdeckte. 
Mit Anbruch des 0. Apriltages hatten die Belagerer 
nicht nur die vier früher erwähnten Batterien schon bis 
zur erfoderlichen Höhe aufgeworfen; sondern denselben 
Morgen auch die beyden Mdrserbatterien, auf dem Bäcker- 
berge, zwischen dem Bäcker= und Eichelberge, angelegt, 
und mit dem nöthigen Geschütz versehen. Das zu Deckung 
dieser Stückschanzen gegen die Ausfälle der Belagerten 
erforderliche Fußvolk war bei Tagesanbruch vollkommen
	        
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