Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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nung von 300 Schritten von jenem Hause aufgerichtet 
hätten, auch daß ein feindlicher General die Stellung 
der Belagerten zu erkennen versuche. Man hatte also 
0 Batterien bemerkt, welche die Russen um die Festung 
herum erbauet hatten, und von welchen manche mit 12 
Schießscharten versehen waren; doch bis jetzt nur 30 
Stücke Belagerungs = Geschütz wahrgenommen. Diese 
richteten von Morgens halb 5 Uhr an nur mit seltener 
Unterbrechung, bis in die späte Nacht ihr Feuer gegen 
die Stadt, vorzüglich aber gegen den Cavalier Nro. 11., 
den Lebensmittel-Vorrath in der Bernhardiner Kirche 
und gegen das Zeughaus. Die Festung erwiederte eben 
so ununterbrochen. Vom Beobachtungs-Thurm hatten 
bayerische Officiere bemerkt, daß im Laufe des Tages 
von beiden Seiten an 1600 Schüsfsse aus dem schweren 
Geschütz gefallen waren. Abends 5 Uhr sah man, daß 
die Belagerer von Kulmsee her eine Verstärkung von 600 
Mann Fußpvolk erhalten hatten. 
Abends um halb 0 Uhr stellte sich das baperische 
combinirte öte Regiment beim Kulmerthor auf, das Ste 
leichte Bataillon aber rückte, als Verstärkung der an 
der Mühle stehenden Bayern, aus. 
Dem Hauptmann Schrott des zten Regiments 
wurde Befehl gegeben, mit 50 Mann gegen die vom 
Feinde besetzten Anhdhen nach der Mühle vorzurücken, 
und sich sodann vor dem halben Mond vor dem Kulmer- 
thore, als Verbindungs-Posten zwischen der Mühle und 
dem rothen Hause aufzustellen, um den Bayern bei beiden 
Puncten zur Unterstützung zu dienen. 
Hauptmann Schrott hatte auf seinem Wege bis 
zur Mühle ein gut unterhaltenes, feindliches Klein-Ge- 
wehrfeuer auszuhalten. Dem ungeachtet führte er den
	        
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