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ernstesten Angriffes zu machen. Schon war ja der Feind
im Besitze aller jener die Festung beherrschenden Anhoͤ—
hen, deren Besitz allein schon bei fruͤhern Belagerungen
das Schicksal der Festung unwiderruflich entschieden hatte.
Hinter diesen Anhoͤhen konnten die Russen, unter
persoͤnlicher Leitung des Ober-Generals Grafen Bar-
clai de Tolly, und unter ihm des Generals Graf Lan-
geron, ihre Streitmassen bilden und sie unentdeckt auf
die beliebigen Puncte führen.
Es war in der Nacht vom 13. zum 15. April, als
12 bis 1500 Russen, unter Anführung des Obersten Se-
liwersiow und des Oberstlieutenants Kondratjew
die baperischen Vorwachten am rothen Hause unter dem
bayerischen Oberlieutenaut Mössel, so wie die des Alt-
städterthores unter dem bapyerischen Hauptmann Schme-
ckenbecher des 7. Regimentes und des Lieutenants
Weiß des 3. Linien-Regimentes, mit großem Ungestüm
angriffen. Hartnäckig vertheidigten sich die Bayern; die
Russen, begeistert durch die Gegenwart ihres Ober-Ge-
nerals des Grafen Barclai de Tolly, und des Bela-
gerungs-Anführers, Grafen Langeron, erkämpften
aber nach einigem Verlust den Besitz des Bäckerberges
und des auf der rechteu Seite dieses Berges bis zum
Weichselufer sich ausdehnenden Verhaues.
Bedrohet, auf allen Seiten umgangen zu werden,
mußte die Besatzung des rothen Hauses sowohl, als die
des Schulzischen Gartens, sich auf ihre Hauptpickets
unter dem Oberstlieutenant Theobald zurückziehen.
Schon waren die Feinde gegen die Weichsel zu bis an
den Rand ders Festungögrabeno, vom rothen Hause an
bis an das Glagis von Thorn vorgedrungen; noch kur-