— 454 —
arbeiten, von der Kesselbatterie aus, welche einen bom-
benfesten Pulverkeller erhielt, die Verbindungslinie bis
zu den letzten vor dem Glacis gelegenen Anhöhen fort;
auch war auf dem Gipfel jener Anhbhen, mittelst einer
fliegenden Sappe, ein Logement von 480 Schritt Länge
angelegt, welches ebenfalls in jener Nacht mit Banket-
ten versehen worden war. Tausend Schüsse hatten die
Belagerten zu ihrer Vertheidigung, während jener von
den Russen thätig benützten Nacht, auf ihre Feinde ge-
than, und indem sie den andringenden Gegner bekämpf-
ten, einen Verlust von 17 Mann an Todten und Ver-
wundeten erlitten. Die Russen hatten etwa 150 Schüsse
aus ihrer Batterie bei Podgorze gegen Stadt und Festungs-
werke gerichtet.
Die ZJahl der Kranken in der Festung betrug 45 Of-
ficiere, 1105 Soldaten, 205 Genesende.
Im Dienst waren 15 Officiere, 452 Mann, ohne
die zur Arbeit befehligten.
Um &4 Uhr Morgens, den 15. April, begann hef-
tiger als je, das Feuer aus sämmtlichen Batterien des
Belagerers und wurde dasselbe mit so glücklichem Er-
folge fortgesetzt, daß das Kulmerbastion nebst denen da-
zu gehbrigen Werken, so wie im Allgemeinen die ange-
griffene Fronte, die Stadt und Festungsgebäude sehr
beschädiget wurden. Auch zeigte schon das Geschütz der
von den Russen und Preußen auf der linken Flanke der
Belagerungsarbeiten erbaueten Batterie seine verderblichen
Wirkungen im Rücken mehrerer Linien jener angegriffe-
neu Festungsfronte, während die Erbauung neuer Bat-
terien in den Logements auf dem Bäckerberge, Aehnli=
cheb im Rücken anderer Festungswerke drohte. Eben so