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der Abgeordnete des Gouverneurs die Unterhandlungen
ab.
Die Generale Maureillon und Joller fühlten,
wie tief es eine tapfere Besatzung schmerzen musse, wenn
sie die ruhmreich geführten Waffen gutwillig dem Feinde
überliefern sollten. Daher entschloß sich General Zoller
selbst, den russischen General Sabanieff zu Annahme
der vorgeschlagenen Uebergabs. Bedingungen zu bewegen.
Aber auch dieser Versuch und eine nachherige zweifache
Wiederholung ähnlicher Anträge blieb vergebens. Die
verschiedenen Unterhändler kehrten gegen Mittag unver-
richteter Sache in die Festung zurück.
Nicht unbenutzt war indessen für die Artillerie des
belagerten Platzes der durch Unterhandlungen ausgefüllte
Jeitraum vorübergegangen. Man hatte neue Geschütz-
Munition verfertiget, und die verschiedenen Beschädi-
gungen an den Festungswerken ausgebessert. Daher ge-
schah es auch, daß im nämlichen Augenblick, als sämmt-
liche russisch = preußische Belagerungs = Batterien von
Neuem ein heftiges Feuer gegen Stadt und Festung er-
dffneten, (es war 12 Uhr Mittags), das sämmtliche
Geschutz der Festung dieß Feuer mit dem großten Nach-
druck und dem glücklichsten Erfolge beantwortete. Denn
die russischen Truppen hatten unvorbereitet auf den neuen
Kampf, gröoßtentheils die Laufgräben verlassen. Bei
dieser Gelegenheit ward der öte russische Stabsofficier
während der Belagerung durch eine Kanonenkugel der
Belagerten schwer verwundet. Aber auch Bapern und
Franzosen erlitten manchen Verlust, vorzüglich aber,
als nach einer einstündigen ununterbrochenen Anstrengung,