Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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Unbedeutend waren die Plaͤnkeleien der Reiterei Mu- 
rats mit dem russischen Nachtrab, denn dieser vermied je- 
den ernsten Kampf. So rückte Murat bis auf die Schei- 
dung der nach Suraj und nach Janowiczi führenden Straßen 
vor und lagerte sich dort, mit ihm der Bayern Reiterei; 
hinter ihm Eugens Heeres-Abtheilung. In der Nähe 
der letzteren schlug Napoleon sein Feldlager auf. 
Mit Aubruch des folgenden Tages (20. Juli) gebot 
Napoleon einer Unterabtheilung des Sten Armeecorps, 
so wie der leichten Reiter-Brigade Piré, nach Suraj 
vorzugehen. Es geschah ohne dem Feinde zu begegnen. 
Die Wegnahme eines bei letzterem Orte über die Dina 
ziehenden Lebensmittel-Transportes war erwünscht. Stel- 
lungen nahmen die verschiedenen Truppen des öten Armee- 
corps vorwärts Suraj gegen Recki, dann in der Umgegend 
von Stenkowo; dann gegen Janowiczi. Murats Ca- 
vallerie zog über letzteren Ort gegen Rudnia. General 
Graf Preysing war mit der bayerischen Reiterei dem 
aten Armeecorps nach Suraj vorangegangen, und machte 
noch eine Bewegung gegen Wely, wohin auch Prinz 
Eugen ein italienisches Reiterregiment entsandte, um 
dort einen durch starke Abtheilungen Winzingerode's 
gedeckten Lebensmittel= und Munitions-Vorrath zu er- 
beuten. Erst am andern Tag (30. Juli) wurde dieses 
Vorhaben ausgeführt, der Vorrath genommen, dann jene 
Abtheilung Italiener, bedeutend verstärkr, zu Besetzung 
des wichtigen Punctes Wely verwendet. Denn hier ver- 
einigen sich die großen Straßen von Petersburg nach 
Smolensk und die von Witepsk nach Moskau oder Twer. 
Beinahe wäre es aber dem General Winzingerode 
durch Ueberfall gelungen, den Wiederbesitz jenes Punctes 
zu erkämpfen. 
Ehe
	        
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