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Unbedeutend waren die Plaͤnkeleien der Reiterei Mu-
rats mit dem russischen Nachtrab, denn dieser vermied je-
den ernsten Kampf. So rückte Murat bis auf die Schei-
dung der nach Suraj und nach Janowiczi führenden Straßen
vor und lagerte sich dort, mit ihm der Bayern Reiterei;
hinter ihm Eugens Heeres-Abtheilung. In der Nähe
der letzteren schlug Napoleon sein Feldlager auf.
Mit Aubruch des folgenden Tages (20. Juli) gebot
Napoleon einer Unterabtheilung des Sten Armeecorps,
so wie der leichten Reiter-Brigade Piré, nach Suraj
vorzugehen. Es geschah ohne dem Feinde zu begegnen.
Die Wegnahme eines bei letzterem Orte über die Dina
ziehenden Lebensmittel-Transportes war erwünscht. Stel-
lungen nahmen die verschiedenen Truppen des öten Armee-
corps vorwärts Suraj gegen Recki, dann in der Umgegend
von Stenkowo; dann gegen Janowiczi. Murats Ca-
vallerie zog über letzteren Ort gegen Rudnia. General
Graf Preysing war mit der bayerischen Reiterei dem
aten Armeecorps nach Suraj vorangegangen, und machte
noch eine Bewegung gegen Wely, wohin auch Prinz
Eugen ein italienisches Reiterregiment entsandte, um
dort einen durch starke Abtheilungen Winzingerode's
gedeckten Lebensmittel= und Munitions-Vorrath zu er-
beuten. Erst am andern Tag (30. Juli) wurde dieses
Vorhaben ausgeführt, der Vorrath genommen, dann jene
Abtheilung Italiener, bedeutend verstärkr, zu Besetzung
des wichtigen Punctes Wely verwendet. Denn hier ver-
einigen sich die großen Straßen von Petersburg nach
Smolensk und die von Witepsk nach Moskau oder Twer.
Beinahe wäre es aber dem General Winzingerode
durch Ueberfall gelungen, den Wiederbesitz jenes Punctes
zu erkämpfen.
Ehe