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und zwischen Jitomir und Wladimir bedeutende Reiter-
massen stehen ließ. Sobald er itzt vernahm, Schwar-
zenberg sey schon bei Pruyany, schickte er alsbald den
General Lambert mit dessen Dioision in zwei Colonnen
von Kowel über Briesk nach Kobrin (10. Juli), um, im
Rücken des Feindes thätig, dessen Verbindung mit dem
Großherzogthum Warschau zu unterbrechen.
Lambert mußte mit seiner linken Flügelcolonne
längs dem Bug hinab, mit entsandten Abtheilungen jen-
seits des Stroms; General Schterbatow hingegen mit
der rechten Flügelcolonne, über Ratno und Mokrany, um
den Gegner über die Richtung des Marsches nach Kobrin
irre zu führen. Ein Theil der Reiterei unter General
Melissinow sollte zugleich bei Zalcyn über die Pina
gehen, den Punct Janow erkämpfen und Partheien ge-
gen Pinsk aussenden. Tormassow selbst aber mit dem
übrigen Theil des Heers ging (20. Juli) nach Ratno,
um ebenfalls vor Kobrin zu erscheinen.
Gerade dieß war der Zeitpunct, als das französische
#ie Armeecorps die bisherige Stellung des Fursten
Schwarzenberg eingenommen hatte, und letzterer
seiner neuen Bestimmung zuzog.
Zwei Stunden von Briesc, auf dem Marsche von
Ratno, stieß Fürst Schtscherbatow (25. Juli) auf eine
sächsische Reiter-Patrouille, welche sogleich gefangen
Nachricht gab, daß Briesc der Aufenthalt einer sächsischen
Reiter-Escadron sey, und folgendes Tags durch Fußvolk
und Geschütz, die in Kobrin stunden, verstärkt werden solle.
Mit zwei Reiter-Regimentern ließ Fürst Schtscher-
batow die Sachsen in Briesc angreifen und vertreiben.
Am nemlichen Tag trafen auch Lamberts Haufen hier
ein, und so zog das Ganze gen Kobrin, Auch General
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