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Melessino hatte seine Bewegung begonnen (23. Juli)
und erfahren, daß sein Gegner die Zerstdrung der bei
Zalnye über die Pina führenden Brücke beabsichtigte (in
der Nacht vom 25. zum 23. Juli). Melessino ent-
sandte schnell ein Regiment, welches sich jener Brücke
bemeisterte, bis Jomow drang, und hier auf den Vortrab
der sächsischen Reiter-Brigade Gablenz stieß, sie zu-
rückschlug und zu den Ihrigen bei Drogiczin trieb. Me-
lessino entsandte darauf eine Abtheilung nach Janow,
und liess Pinsk stark besetzen.
Zu Pulkowa empfing aber (25. Juli)) General
Lambert die falsche Meldung, Kobrin sey nur von ei-
nigen schwachen Reiterhaufen besetzt. Deswegen schickte
er den Fürsten Schtscherbatow mit wenigem Fußvolk
Reitern und Geschütz dahin. Allein der sächsische Gene-
ral Klengel hatte eine den Russen überlegene Abthei-
lung an dem von Diwin kommenden Canal, auf der nach
Briesc führenden Straße, aufgestellt. Was aber der
geringen Russen-Schaar nicht gelingen konnte, mußte
endlich wohl von der fuͤnfmal staͤrkeren Hauptmacht Tor-
massows errungen werden. Letzterer erschien nemlich
(25. Juli) um 6 Uhr Morgens mit der Abtheilung
Tschapliz von Diwin her. Ihm folgten unmittelbar
Kamenskoi und Markow.
General Klengel hatte seinen Haufen vor Kobrin
in Schlachtordnung gestellt, und die nach Briesc, Diwin
und Antopol führenden Straßen mit wenigem Geschütz
besetzt. Die Stadt selbst sollte durch einige in Eil auf-
geworfene Verschanzungen vertheidigt werden. Das er-
kannte Tormassow, und ertheilte seine Angriffs-Be-
fehle. Tschapliz zog seine Heeres-Abtheilung auf die
nach Antopol führende Straße, um von dort aus die