Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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hartbedrängte Stadt anzugreifen. Kamenskoi und 
Markow nahmen ihre Stellung auf der Straße nach 
Diwin; General Lambert verblieb auf der Straße 
noch Briesk, ließ jedoch starke Abtheilungen über die 
Muchawetz setzen, um dem Feind den Weg nach Prujana 
zu versperren. In dieser Ordnung empfingen die sächsi- 
schen Vorwachten den übermächtigen Angriff, und mußten 
von allen Puncten auf ihre Haupt-Abtheilungen zurück- 
weichen. Schon um 3 Uhr Morgens waren die Sachsen, 
in allem 2,5300 Mann stark, blos auf Vertheidigung der 
ganz eingeschlossenen Stadt Kobrin, der Thore und 
Brücken beschränkt. Vergeblich war der Versuch ihrer 
Reiterei, sich durchzuschlagen; fruchtlos der hartnäckigste 
Widerstand während neun Stunden, die brennende Stadt 
zu behaupten. Von allen Seiten durch eine Masse von 
30,000 Mann bedrängt, mußten sich Mittags 14 Uhr 
die noch übrig gebliebenen Sachsen, an ihrer Spitze der 
General Klengel, der Kriegs-Gefangenschaft überlie- 
fern. Bei Tausend derselben waren während des blutigen 
Kampfes getddtet oder verwundet worden. 
Nur bis Antopol hatte General Regnier über 
Chomök vordringen konnen, um Hülfe zu bringen. Hier 
empfing er Nachricht vom Ausgang des Kampfes und 
zog sich, nicht stark genug, dem siegreichen Tormassow 
eine Schlacht anzubieten, wieder nach Chomsk, dann 
über Selietz und Prujana nach Slonim zurück, wo er 
sich wieder mit Schwarzenberg vereinigte. Während 
seines Marsches wurde er von der Division Lambert 
und einem Vortrab unter Tschaplitz bis Selietz ver- 
folgt. Tormassow zog nun mit dem übrigen Theil 
seines Heeres nach Prujana. Diese Bewegung konnte 
dem Fürsten Schwarzenberg nicht gleichgültig seyn.
	        
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