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So hatte Schwarzenberg alle Besorgnisse fuͤr
seine linke Flanke entfernt. Er konnte gegen Prujany
ziehen, um dort die Vereinigung mit Regnier zu voll-
ziehen. Letzterer hatte sich mittlerweile mehr rechts nach
Welikoi-Selo gegen die dem Anscheine nach auf Wolko-
wisk ziehenden Russen des Generals Lambert gewandr.
Den zweiten Tag darauf (10. August) vereinigten
sich die Oesterreicher mit den Sachsen bei Prujany. Um
diese Stadt zu vertheidigen, traf der russische General
Lambert Anstalt. Aber Schwarzenbergs Reiter
durch kräftigen Angriff erzwangen schnell den Rückzug
der Russen in die ihnen freilich vortheilhaftere Stellung
auf den Höhen von Koszbrod, halbenwegs von Prnjany
nach Gorodeczna. Geschützt durch vorliegenden Sumpf,
durch den nur ein einziger Damm führte, hatte Lam-
bert ein Bataillon mit drei Kanonen bei dem am An-
fange des Dammes gelegenen Wirthshause aufgestellt,
Fußvolk in die auf beiden Seiten befindlichen Hecken ge-
worfen, und vor die Mitte seiner Stellung Geschütz auf-
gefahren. Das schreckte die bsterreichische Oivision Trau-
tenberg nicht ab. Während ein Jägerbataillon dersel-
ben das Wirthshaus und eine Kanone daselbst wegnahm,
und zwei andere Bataillons die Russen aus den Hecken
trieben, gingen noch zwei andere Bataillons durch den
Sumpf gegen des Feindes linke Flanke. Nun wich Lam-
bert allenthalben, um noch die Gegend zu erreichen,
welche Tormassow zur Annahme einer Schlacht aus-
erwählt hatte.
Es war dieß nämlich die Stellung von Gorodeczna
zwischen Kobrin und Prujany, die von der Natur schon
vorzüglich begünstiget schien. Geschützt war die Stirn-
seite und die Rechte des russischen Heeres durch einen