Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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mauern zuruͤckgetrieben, siegten auch schon die Schaaren 
Davoust's und erkaͤmpften aͤhnliches Ergebniß. Noch 
brannte jedoch die Schlacht auf dem heiligen Felde. 
Denn Barclai hatte hier gegen Abend den Gegner des 
Marschalls Ney verstärkt. Als aber die an der großen 
Straße nach Krasnoi liegende VPorstadt durch General 
Gudin erobert, und sein Heerhaufe schon in die Flan- 
ken der Russen auf dem heiligen Felde gekommen war, 
eilten die Bedrängten ebenfalls in den Schutz der Ring- 
mauern von Smolensk. 
So waren nun die Franzosen im Besitz aller Außen- 
werke, die Russen nur auf Besetzung der Stadt beschränkt, 
und deren Verbindung mit dem andern Dnieperufer durch 
das franzbsische Geschütz auf der Auhdhe am Dnieper 
oberhalb der Stadt bedroht. Da ließ Rapoleon, wo 
die Heerhaufen Davoust's standen, drei frische 12pfün- 
dige Batterien aufführen, die sogleich Verderben und Zer- 
sidrung über die von ihren Bewohnern schon verlassene 
Stadt schleuderten. General Barclai fühlte, daß län- 
gere Behauptung von Smolensk unmdglich, und nur 
noch Pflicht sen, sechs seiner Divisionen vor gänzlicher 
Vernichtung zu bewahren. Darum mußte General Korff 
mit einer starken Abtheilung die Stadtwälle besetzt hal- 
ten, während die übrigen Russen über den Dnieper zu- 
rückzogen und die Schiffbräcken abgebrochen wurden. Um 
1 Uhr nach Mitternacht ließ Korff aber die Stadt an 
mehreren Ecken in Brand stecken, zog ebenfalls auf das 
rechte Dnieper-Ufer, und ließ auch die stehende Brücke 
zerstbdren. Erst bei Tagesanbruch (18. August) sahen 
die Franzosen, daß der Feind die zerstdrte mit Leichen 
angefüllte Stadt verlassen habe. Sie zogen zwar als 
Sieger ein, aber empfingen zugleich die traurige Gewiß-
	        
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