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Razout angreifen. Nach heftigem Gefecht zogen sich
die Russen hinter die Hoͤhe von Polodki zuruͤck. Auch
General Karpow folgte dieser Bewegung, weil die
Division Razout ihn von vorn und auf der Seite zu-
gleich bedrohete. Der Oberbefehlshaber Barclai hatte
inzwischen seinem öten und #ten Heer-Theile bei Ko-
niuszewo Halt geboten. Er selbst war personlich dem
Schlachtfelde zugeeilt. Aber noch ehe er dasselbe er-
reichte, vernahm er, daß der größte Theil der franzbfi-
schen Hauptmacht die Straße von Smolensk nach Moskau
verfolge. Darum sandte er auf der Stelle die Division
Tutschkow vom #ten Heer-Theil, die Grenadier-Di-
vision Stroganow vom Sten Heer-Theil, und die
schwere Reiter-Abtheilung Uwarow dem Feinde nach.
Es war gerade im Augenblick des gänzlichen Rückh-
zuges der Generale Korff und Karpow, als jene
Truppen die Hdhen von Polodki erreichten, dem weitern
Vordringen der Division Razout ziel setzten, und so-
gleich Stellung zum Schlagen nahmen. Auf dem rech-
ten Flügel stand die Reiterei der Generale Uwarow
und Korff, etwa 6,000 Pferde stark. Die Mitte bildete
das Fußvolk der Generale Stroganow, des Prinzen
von Würtemberg, des Generals Korff:; den linken
Flügel, gedeckt durch mit leichten Fußvolk besetztes Ge-
holz, die Fußvolks-Abtheilungen Karpow und Tut-
schkow. ODenmnnach mochte die Stärke des russischen Fuß-
volks hier 30,000 Mann betragen. Were itzt franzbfi-
scher Seits Junot mit seinem Heer-Theile bei Latoszino
und Koniuszewo hervorgebrochen, wie es berechnet war;
so würde eine entscheidende Niederlage der Russen, die
Vernichtung ihrer fünf Dioisionen, der Verlust ihres
Gepäcks, ganz unvermeidlich gewesen seyn. Denn fünf