Full text: Geschichte und Geographie des Königreichs Bayern.

— 41 — 
gewächsen (besonders Tabak) bepflanzt. Dieser ungemein gesegnete Land- 
strich artet im Südwesten der Pfalz in sandige und sumpfige Wald- 
strecken aus. 
  
III. Flüsse und Seen. 
a) Bayern gehört drei Stromgebieten an, nämlich dem der 
Donau, dem des Rheins und dem der Elbe. · 
Die Donau kommt aus dem Schwarzwalde in Baden und ent- 
steht aus den Bächen Brege und Brigach, zu denen noch eine Quelle 
aus dem Schloßhofe von Donaueschingen kommt. Sie tritt bei Ulm 
schiffbar in Bayern ein und behält bis Regensburg nordöstliche 
Richtung. Hier wird sie durch den bayrischen Wald abgelenkt und ver- 
läßt Bayern in südöstlicher Richtung bei Passau. Nachdem sie in 
wechselndem Laufe noch verschiedene Länder durchflossen hat, mündet 
sie in drei großen Armen ins schwarze Meer. Die ganze Stromlänge 
der Donau beträgt fast 3000 km; bei Ulm ist sie 65 m, bei Passau 
schon dreimal so breit. 
Ihre Nebenflüsse von der rechten oder Südseite sind: die 
Iller, der Lech mit der Wertach, die Isar mit der Amper 
und der Inn mit der Saljzach. Der Inn ist größer und wasser- 
reicher als die Donau selbst, ehe sie ihn aufnimmt. Alle diese rechten 
Nebenflüsse haben ihre Quellen in den Alpen ziemlich nahe bei ein- 
ander. Sie suchen die Donau im geraden Nordlauf zu erreichen, 
werden aber mit Ausnahme des Lech so abgelenkt, daß ihre Mündungen 
ziemlich weit von einander entfernt sind. Durch die Thäler, welche 
die einzelnen Gebirgsteile von einander scheiden, bilden diese Flüsse 
die natürlichen Verkehrswege zwischen Nord und Süd. Die haupt- 
sächlichsten Nebenflüsse vom linken Ufer sind: Wörnitz, Altmühl, 
Nab, Regen und Ilz. Die beiden ersten entspringen auf der 
Frankenhöhe und durchbrechen den Jura. Die Quellen von Nab und 
Regen liegen weit von einander entfernt, ihre Mündungen dagegen 
nahe beisammen. Bei Regen und Ilz, die auf dem Böhmerwald ent- 
springen, ist es umgekehrt. · 
Der Donau parallel, jedoch in entgegengesetzter Richtung, durch- 
fließt der Main, ein Nebenfluß des Rheins, das Land. Er bildet 
sich aus zwei Quellen, dem roten und dem weißen Main. Wiewohl 
sein Ursprung am Ostabhange des Ochsenkopfes von seiner Mündung 
in den Rhein in gerader Richtung nur 250 km entfernt ist, beträgt 
seine Stromlänge infolge der vier nördlichen und drei südlichen Aus- 
biegungen das Doppelte. Seine Nebenflüsse von rechts sind: die 
Itz, die Baunach und die fränkische Saale; von links: die 
Regnitz und die Tauber. Die Regnitz entsteht bei Fürth durch 
Vereinigung der von Nürnberg kommenden Pegnitz mit der Red- 
nitz, die sich selbst erst wieder aus dem Zusammenfluß der fränkischen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.