Full text: Aus den Berliner Märztagen.

6 Berlin in den ersten Märzwochen. 
  
Den Zbend wurden wieder die Zdjutanten zusammen- 
berufen. 
Den 13., nachmittags 6 Uhr, wurde die Brandenburger 
und Potsdamer Torwache verstärkt und das Schloß und 
Seughaus angemessen besetzt. Ebenso mußte die Kavallerie 
der Garnison ausrüchen ldenn im Liergarten unter den 
Selten hatte sich eine große Dolksmasse versammelt, welche, 
da die KArbeiter mit herangezogen werden sollten, einen ge- 
fährlichen Tharahter annahm. Das Einschreiten der Dolizei, 
welche das größere Anwachsen der Menge zu verhindern suchte, 
hatte die Rückkehr der Dersammlung nach der Stadt zur Folge, 
wodurch jedoch in den Straßen der Susammenstoß größerer 
Massen unvermeidlich war.] Namentlich strömte der ganze 
Sug die Linden entlang nach dem Schloßplatze. [Das zur 
Dorbeugung aufgestellte Militär zerstreute die Dolkshaufen, 
welche sich auf der Straße gebildet hatten, wobei mehrere 
Hersonen verwundet und beschädigt wurden.] Unter den 
Linden mußten die Ulanen, welche mit Steinen geworfen 
wurden, von der Waffe Gebrauch machen; ebenso auf dem 
Schloßplatz, wo die daselbst aufgestellte Kavallerie durch 
Schimpfen und Steinwürfe insultiert wurde. Der General 
v. Tümpling) gab ein Seichen, die Dragoner machten rechts 
um behrt und hieben ein, wobei manche Unschuldige unter der 
Stechbahn mit verwundet wurden, so namentlich Leutnant 
v. Kanitz, Adjutant von der Garde-Landwehr. Das Geschrei 
der Bedrängten und das Klatschen der Säbel machte einen 
ganz eigentümlichen Lärm. Der Schloßplatz wurde so bald 
gereinigt, wo ich auch den Stadtverordneten-Dorsteher 
1) Kommandeur der Garde-Kavallerie.
	        
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