Full text: Die Gründung des Deutschen Ordenstaates in Preußen.

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Zumuthung des Herzogs mit gerechtem Freiheitsstolze. Manche ließen 
sich von dem Widerwillen gegen die Fremdherrschaft so weit fort- 
reißen, daß sie, um ihr zu entgehen, lieber wieder zum Heidenthume 
zurückkehrten. 
Die Gefahr war auf den höchsten Punkt gestiegen: Christian 
eilte den Papst davon zu benachrichtigen, und unverzüglich nahm sich 
dieser der bedrohten Sache aufs Nachdrücklichste an. 
In einem Schreiben an das eben versammelte Generalcapitel 
des Cistercienserordens pries er das hochherzige Streben Christians, 
tadelte ernstlich die demselben von seinen Ordensgenossen angethane 
Kränkung und gebot ihnen allen, den trefflichen Glaubensprediger 
nach Kräften zu unterstützen). 
Ebdenso entschieden lautete das Schreiben, welches Innocenz an 
die Polnischen Fürsten richtete!). Nachdem er den aus unberech- 
tigter Herrschsucht hervorgegangenen Versuch „Einiger aus ihnen“, 
die bekehrten Preußen ihrer Freiheit zu berauben und mit dem 
Joche der Knechtschaft zu belasten, als unchristlich und dem Fort- 
schritt des Bekehrungswerkes zuwider strenge gerügt, befahl er ihnen, 
von solchem Beginnen abzustehen, und eröffnete ihnen zugleich, 
daß der Erzbischof von Gnesen die unumschränkte Vollmacht habe, 
die Bekehrten im ungestörten Genuß ihrer Unabhängigkeit gegen 
Jedermann, nöthigenfalls selbst mit Anwendung des Bannspruches, 
zu schützen. 
Dieses letztere Schreiben hatte zwar als nächsten Zweck die Ab- 
wehr einer Gefahr, welche der Bekehrung Preußens drohete. Aber 
es enthielt zugleich eine für die politische Zukunft Preußens unabseh- 
bar wichtige Entscheidung. Preußen, — das war die Bedeutung 
des von Innocenz III. ergangenen Spruches, — soll nicht unter Pol- 
11) Unterm 10. August 1213. Vgl. Ur k. 2. 
12) Unterm 13. August 1213. Vgl. Urk. 3.
	        
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