IV
Voigt hatte sich die Schwierigkeiten, welche der räthsel-
hafte Zustand der betreffenden Quellen darbietet, nicht ver-
hehlt. Aber die Lösung, welche er gegeben und wonach sich
der ganze Standpunkt bestimmt hat, den er in den ersten Bän-
den seines Werkes einnimmt, schien uns wenig geeignet, den
Widerspruch, in welchem die Quellen sich befinden, zu ver-
söhnen. Wir konnten der Nöthigung, sie einer neuen, strengen
Prüfung zu unterwerfen, nicht widerstehen, und wir glauben,
zum glücklichen Ziele gelangt zu sein. Die Chroniken, die des
Ordens sowohl, wie auch andere, sind es gewesen, welche Voigt
gehindert hatten, das Richtige zu sehen. Wir nahmen auf sie,
zumal alle späteren Zeiten angehören, keine Rücksicht und
folgten den Urkunden allein. Die wichtigsten und seltensten,
einige noch ungedruckte sind am Schlusse beigefügt.
Um das Verständniß der ersten Handlungen des Ordens
in Preußen zu ermöglichen, mußten wir die seiner Ankunft
vorausgehenden politischen Verhältnisse darstellen, Verhältnisse,
welche wiederum nur in ihrem organischen Zusammenhang mit
der ganzen Wirksamkeit des Mannes begriffen werden können,
mit dessen Leben überhaupt der Eintritt Preußens in die Reihe
der christlichen Staaten und in gewissem Sinne auch des Ordens
Berufung und Herrschaft unzertrennlich zusammenhängt.
Die Karte hat den Zweck, die Uebersicht über die alte Ein-
theilung Preußens zu erleichtern.