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sitzungen. Sie beruht zum Teil auf Schätzungen, bezüglich der Reichs-
deutschen auf Zählungent).
Bevölkerung der deutschen Schutzgebiete (1913):
- Weiße
... de Reichs-
Einheimische Frem anderer
Farbige deutsche Staaten
— — — .[H„„
Ostafrika 7 646 000 15 000 4 107 1 229
Kamerun 2649 000 2 000 1 643 228
Togo 1032 000 – — 320 48
Südwestafrika 81 000 3 000 12 292 2538
Südsee 635 000 5000 1334 637
Kiautschou 187 000 3000 4256 214
Zusammen: 12230000. 28000 23952 4894
Die Zahl der in den deutschen Schutzgebieten ansässigen Reichs-
deutschen betrug also bei Ausbruch des Krieges rund 24 000. Bei dieser,
im Verhältnis zu der Einwohnerzahl des Deutschen Reiches kleinen Ziffer
muß man aber bedenken, daß diese 24 000 Reichsdeutschen für die weitere
Entwicklung der deutschen Kolonialpolitik vermöge der von ihnen gewonne-
nen Erfahrungen und der in ihnen liegenden Arbeitskraft einen Bestand-
teil der deutschen Bürgerschaft darstellen, der besonders wertvoll ist und
besondere Beachtung und Fürsorge verdient. Auch deshalb, weil die Reichs-
deutschen in den Schutzgebieten nach Friedensschluß mit größeren Schwierig-
keiten zu kämpfen haben werden, als sie innerhalb des Deutschen Reiches
bestehen, vor allem, weil die Kreditorganisation in den Schutzgebieten noch
lange nicht so ausgebildet ist, wie in dem Mutterland. Im weiteren Verlauf
der Darstellung wird sich ergeben, wie überhaupt die Frage der Kredit-
organisation eine der wichtigsten für den Kriegsschadenersatz ist.
Am schwersten werden sich die Einwirkungen des Krieges für den aus-
wärtigen Handel der Schutzgebiete bemerkbar gemacht haben. Er hat
sich im Laufe der kurzen Zeit seines Bestehens rege entwickelt, und wenn
die Summen seiner Jahresbilanz auch mit denen des Mutterlandes sich
nicht vergleichen lassen, so standen doch auch hier schon beträchtliche Werte
in Frage; und das Aufblühen des Eigenhandels der Schutzgebiete war um
so wichtiger, als es sich hier noch um ein ganz jugendliches Wachstum
1) Stat. Jahrbuch f. d. Deutsche Reich, 1914, 449.