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August Neidhard (als alter Familienname) Graf von Gnei-
senau zu Schilda im preussischen Herzogthum Sachsen, wo dessen
Vater als k. k. österreichischer Hauptmann im Quartier lag, am
28. October 1760 geboren, trat er zuerst in baireuthische, dann
in preussische Dienste, vertheidigte Kolberg mit grösster Energie,
wurde aber auf die ausdrückliche Forderung Napoleons 1809 eben
so wie Blücher und andere der besten Militärs aus dem Heere
entlassen. Nach dem Ableben Scharnhorsts Blüchers Chef des
Greneralstabes. In Folge der Einnahme von Paris in den Grafen-
stand erhoben, 1814 General der Infanterie, 1825 Feldmarschall,
starb er am 24. August 1831 zu Posen. Im Nekrolog der Deutschen
auf 1831 wurde dieses Heerführers ganz besonders gedacht.
Wilhelm Kronprinz von Würtemberg, geboren am 27. Sep-
tember 1781, seinem Herrn Vater in der Regierung folgend am
30. October 1816, der einzige noch lebende Heerführer der Deut-
schen, bestand am 11. Januar 1813 siegreich das Treffen bei Epinal,
vertheidigte auf den Befehl des Fürsten Schwarzenberg das Städt-
chen Montereau auf das Heldenmüthigste, in der Hoffnung von
ersterem unterstüzt zu werden, leistete mit seinen Schwaben Vor-
zügliches bei Brienne und Arcis, wo er nicht wenig zum Er-
folge des Tages beitrug und befehligte, als Napoleon von der Insel
Elba zurückgekehrt war, das 3. Armeecorps bei Strassburg, wo-
selbst er durch das siegreiche Treffen vom 28. Juni 1815 den
General Rapp zwang, sich nach dieser Festung zurückzuziehen.
Wäre 1840 ein Krieg mit Frankreich ausgebrochen, würde König
Wilhelm die Deutschen als Bundesfeldherr befehliget haben.
Friedrich Wilhelm Herzog von Braunschweig, einer der
vorzüglichsten Freiheitskämpfer Deutschlands, wurde am 9. October
1771 zu Braunschweig geboren und starb am 16. Juni 1815 bei
Quatrebras, von einer Kugel in die Brust getroffen, den Heldentod.
Nach der Niederlage Blüchers bei'Ligny und da Wellington noch
nicht zur Schlacht vorbereitet war, warf sich Herzog Wilhelm dem
Kaiser Napoleon entgegen und vereitelte dessen Durchbruch auf
Brüssel. Sieben Stunden währte der Kampf. Nachdem er 1792
in preussischen Diensten den Feldzug nach Frankreich mitgemacht,
avancirte er 1800 zum Generalmajor, fasste nach dem Tode seines
Vaters und dem Verluste seines Landes im Frühjahr 1809 den
verzweifelten Entschluss, um den Besitz seines Herzogthumes mit
dem Feind zu kämpfen, schlug sich nach dem Frieden von Znaim
allenthalben siegreich nach Elsfleth durch, wo ein amerikanisches
Schiff ihn der englischen Flotte zuführte. Nach der Schlacht bei
Weininger, Befreiungshalle. 3