Das Aeussere des Baues.
Bereits vor Anfang der vierziger Jahre beschloss ein für alles
Gute und Schöne hochbegeisterter, ein durch und durch deutscher
Fürst — König Ludwig I. von Bayern — dem Gedächtnisse der
Helden des Befreiungskampfes einen weithin sichtbaren Ehrentempel
zu erbauen. Dazu wählte er einen nach drei Seiten ziemlich steil
abfallenden Bergvorsprung bei Kelheim aus, an dessen Fuss sich die
Altmühl mit der Donau vereint. Nicht leicht hätte ein günstigerer
Standpunkt gefunden werden können, denn er gestattet einen bezau-
bernden Einblick in das an malerischen Schönheiten so reiche Alt-
ınühlthal, in die tiefernsten Felsenpartien bei Weltenburg wie in
das reichgesegnete Donauland. Von der Stromenge bei Weltenburg
aus, wo die umgebenden Felsen so nahe an die Donau herantreten,
dass man glauben könnte, sie wollten diesem Gewässer den Weg
versperren, überrascht der Anblick der Befreiungshalle auf das
Angenehmste. Hoch über verwitterten Felsenzacken hebt sie sich
ungemein malerisch von dem tiefen Blau des Aethers oder dem
dahinter wegziehenden Gewölke ab. Eine freudige Ueberraschung
bemächtiget sich Aller, wenn das zu Thal fahrende Dampfschiff
sie plötzlich erscheinen lässt.
Nachdem seine Majestät der König Ludwig von Bayern am
18. October 1842 den Eröffnungs - Feierlichkeiten der Walhalla
bei Regensburg angewohnt, begab sich derselbe am darauffolgenden