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zeit fährt, befindet sich meist mit wichtigen Aufträgen im Dienste der Landes-
verteidigung. Die Interessen der Landesverteidigung verlangen gebie-
terisch, daß dem gesamten Autoverkehr keinerlei Hindernisse in irgendeiner
Weise bereitet werden.
Schießt nicht auf Fliegerk
W.T. B. Es wird nochmals dringendst gebeten, bis in das kleinste Dorf
hinaus davor zu warnen, auf Flieger, die sich nicht etwa durch Bomben-
abwerfen oder in anderer durchaus zweifelsfreier Weise als Feinde er-
weisen, zu schießen. Man bedenke nur, welches Unheil durch einen Treffer
gegen unsere Luftfahrer in ihrer wichtigen Tätigkeit angerichtet werden
kann! Dasselbe gilt von unseren Kraftfahrern. Wir haben keine feind-
lichen Kraftwagen mehr im Lande.
Gegen die Verbreiter übler Alarmnachrichten.
(Amtliche Kundgebung.)
Es unterliegt keinem Zweifel, daß übelwollende Elemente, vielleicht
im Auftrage unserer Feinde, planmäßig auf allerlei Gebieten des öffent-
lichen Interesses Alarm= und Sensationsnachrichten verbreiten, die bestimmt
und geeignet sind, Beunruhigung hervorzurufen. Das Publikum wird auf-
gefordert, allen solchen Nächrichten ein ruhiges Mißtrauen entegegen-
zusetzen. Jedenfalls macht sich mitschuldig, wer Nachrichten verbreitet, die
nicht durch die amtliche Berichterstattung bestätigt sind. Sollte es gelingen,
den Urheber von Alarmnachrichten festzustellen, so ist er der Polizei zu über-
geben.
Eine Heldentat unserer Blaujacken!
W.T. B. Berlin, 8. August.
Ziemlich sicheren Gerüchten zufolge ist der von der kaiserlichen Marine
übernommene Bäderdampfer „Königin Luise“ beim Legen von Minen vor
dem Kriegshafen an der Themsemündung von einer englischen Torpedo=
bootsflottille unter Führung des Kleinen Kreuzers „Amphion“ angegriffen
und zum Sinken gebracht worden. „Amphion“" selbst ist auf eine von der
„Königin Luise“ geworfene Mine gelaufen und gesunken. Von der eng-
lischen Besatzung sind dem Vernehmen nach 130 Mann ertrunken, 150 ge-
rettet. Von der 6 Offiziere und 114 Mann zählenden Besatzung der „Kö-
nigin Luise“ ist ebenfalls ein Teil gerettet.
Elückliche Grenzkämpfe im Osten und Westen!
Anschluß der Oesterreicher an unser 6. Korps.
W. T. B. Berlin, 8. August.
Die dritte russische Kavalleriedivision überschritt am 6. August die
Grenze bei Romeiken südlich Eydtkuhnen, ging aber bei Erscheinen deutscher
Kavallerie wieder auf russisches Gebiet zurück. An der Wiederherstellung
der von den Russen in Polen zerstörten Bahnen durch die Deutschen wird
gearbeitet. Auch die Brücken zwischen Schoppinitz und Sosnowice sind in
der Wiederherstellung begriffen. Die Bahn Alexandrowo—MWlozlawek ist
bereits wieder benutzbar. Die österreichische Kavallerie hat Olkusch und
Wolbrom besetzt und Fühlung mit dem in Russisch-Polen stehenden Grenz-
schutzdetachement des 6. Armeekorps aufgenommen.
Die deutschen Grenzschutztruppen in Ober-Elsaßz
sind von feindlichen Kräften, die aus Richtung Belfort vorgehen, ange-
griffen worden. Das Vorgehen der französischen Truppen ist zum Stehen