Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Vorwärts also, deutsche Jungmannschaft. Ein jeder von euch tue seine 
Pflicht fürs Vaterland, für unseren geliebten Kaiser und sein Reich, gleich- 
gültig, an welchen Platz der Einzelne gestellt wird. Während der Dauer 
des Krieges tritt unser Bund vorübergehend in die allgemeine Neuordnung 
der Jugendkräfte über, die in nächster Zeit von höherer Stelle aus getroffen 
werden wird. 
In ihr sollen die älteren Klassen vom 16. Lebensjahre aufwärts eine 
Ausbildung erhalten, durch welche sie unmittelbarer als bisher für den 
Kriegsdienst vorbereitet werden. 
Jungdeutschland hat sich früh an den Gedanken gewöhnt, zur Verteidi- 
gung des Vaterlandes berufen zu sein. Jetzt sieht es dies schneller, als wir 
alle dachten, erfüllt. Es freue sich dessen und setze alle Kräfte ein, sich dieser 
Bestimmung wert zu zeigen. 
Es sei, wenn es zu den Fahnen berufen wird, wie unfer Gesetz es 
befiehlt: „unerschrocken und tapfer, weil sein Herz es nicht anders kann. Es 
bekämpfe die Anwandlung von Furcht und Grauen oder Schwäche als seiner 
nicht würdig. Es trage Ungemach und Beschwerde mit Gleichmut; es be- 
wahre Ruhe in der Gefahr, es achte die Ehre höher als das Leben.“ 
Unser Vaterland ist schwer bedroht. Seine Feinde wollen es nicht nur 
schwächen, sondern zerstückeln und vernichten. Aber seine tapfere Kriegs- 
macht wird es retten, zum Siege führen und seinen Ruhm erhöhen. Jung- 
deutschland hilft dabei mit. Es glaubt fest an Deutschlands Zukunft und ist 
Sutsensessen, ihr unter seines Kaisers glorreicher Führung Gut und Leben 
zu opfern. 
Elück auf, deutsche Jungmannschaft — ans Werk. Erfülle deine Pflicht. 
Charlottenburg, den 11. August 1914. 
Freiherr von der Goltz, Generalfeldmarschall, 
1. Vorsitzender des Bundes Jungdeutschland. 
Aufruf an den österreichischen Landsturm. 
W.T. B. Berlin, 11. August. Das k. k. österreichische General= 
kensulat erläßt folgende Kundgebung: An die Landsturmpflichtigen Oester- 
teich-Ungarns! Die noch nicht eingezogenen Landsturmpflichtigen Oester- 
keich-Ungarns haben sich laut Bekanntmachung der k. u. k. Konsularämker 
bei ihrem zuständigen Konsularamte zu melden. Die Anmeldung kann auch 
unter Angabe ihrer Personaldaten bzw. ihres Alters, ferner ob und wann 
die gedient haben oder militärärztlich untersucht worden sind, schließlich ihre 
Adresse, auch schriftlich erfolgen, und ist daher ein persönliches Erscheinen 
bei dem Konsularamte keineswegs erforderlich. 
Der k. und k. Generalkonsul. Szarvasy mp. 
Personalwechsel in der österreichischen Botschaft in Rom. 
Wien, 11. August. Der österreichische Botschafter am italienischen 
Hofe von Merey, der schon seit längerer Zeit leidend war, ist in den letzten 
Tagen so schwer erkrankt, daß seine Heimreise nötig geworden ist. Für die 
Dauer seiner Erkrankung wird der Erste Sektionschef des Ministeriums 
des A-eußern Dr. Freiherr v. Machhio als Botschafter in außerordentlicher 
Nission der Botschaft in Rom vorstehen. Er ist heute vom Kaiser in Audienz 
empfangen worden und begibt sich morgen nach Rom. * 
 
	        
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