Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Die Meldungen von Kriegsfreiwilligen überschreiten zwar, wie bei 
allen Waffen, so auch bei der Fliegertruppe, den augenblicklichen Bedarf 
weitaus. Indessen muß hier eine besonders sorgfältige Auswahl getroffen 
werden und auch von den Ausgewählten werden im Laufe der Aus- 
bildung noch viele zurücktreten müssen. Es kommt deshalb darauf an, 
von vornherein die Geeigneten als Kriegsfreiwillige einzustellen, d. h. 
solche, die neben der erforderlichen Intelligenz und tüchtigen Charakter- 
eigenschaften im besonderen auch schon Vorkenntnisse in der Bedienung und 
Pflege von Flugmotoren besitzen. Solche Persönlichkeiten werden sich 
namentlich unter den Studierenden der Techn. Hochschulen und anderer 
technischer Lehranstalten finden, die sich diesem Sonderfach zugewendet 
haben. Außerdem werden geübte Mechaniker und Monteure gebraucht. 
Kriegsfreiwillige melden sich zur Ausbildung als Flugzeugführer oder 
zur Einstellung als Hilfsmonteure bei der Königlichen Inspektion der 
Fliegertruppen in Berlin-Schöneberg, Alte Kaserne (Fiskalische Straße), 
Auswärtige schriftlich. 
Kundgebung der schwedischen Kolonie. 
Die schwedische Kolonie in Berlin erläßt folgende Kundgebung: 
Wir Schweden in Berlin möchten hierdurch unseren deutschen 
Stammesverwandten unsere wärmste Sympathie und unser festes Zu- 
gehörigkeitsgefühl bekunden. · 
So wie uns in langen Friedenszeiten schönste Gastfreundschaft er- 
wiesen wurde, wollen auch wir in diesen ernsten Zeiten mit unseren deutschen 
Freunden Leid und Freud teilen! 
Kaiser und Volk erfüllen uns mit tiefster Verehrung und Be- 
wunderung. . 
Der gewaltige Kampf gilt nicht allein Deutschlands politischer Macht- 
stellung, sondern ist zugleich ein Kampf des Germanentums für Freiheit 
und Kultur. 
Im Namen der Schweden in Berlin: 
FIöns Andersson. Axel Ericsson. Ernst Sandau. 
Gustaf Blomquist. Alfr. Grenander. E. Wikander. 
Geldspenden seitens der Mitglieder der Schwedischen Kolonie für die 
Verwundeten und Kriegerfamilien werden entgegengenommen von Ennst 
Sandau, Unter den Linden 19, und Pastor Sebardt, Friedenau, Brün- 
hildstraße 6. 
Außerdem wird bei dem schwedischen Gottesdienst, Oranienstraße 76a, 
am Sonntag, den 16. d. Mts. eine Kollekte für diese Zwecke veranstaltet. 
Der Vorstand des Schwedischen Klubs, E. Brunander, teilt mit, daß 
der Schwedische Klub alle seine Räumlichkeiten dem Roten Kreuz zu 
beliebiger Verfügung stellt. 
Die Norweger in Berlin. 
W.T.B. Berlin, 11. August. Die Norwegische Kolonie hat an 
den Kaiser nachstehendes Schreiben gerichtet: 
Eure Majestät! 
In dieser schicksalsschweren Zeit, in der das deutsche Volk von Feinden 
umringt unter Führung Eurer Majestät den Kampf für seine Existenz und 
für die Kultur und das Wohlergehen des gesamten Germanentums auf-
	        
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