Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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sprache hielt und die Menge „Die Wacht am Rhein“ sang. Vor dem 
türkischen Generalkonsulat hielt der türkische Generalkonsul eine türkische 
Rede, die in das Ungarische übersetzt wurde. Auch der bulgarische Kon- 
sulatsbeamte hielt eine begeisterte Ansprache. 
An die deutschen Bäder! 
Die Erholungsstätten der leidenden Menschheit, unsere Badeorte, 
sind infolge des Völkerkrieges von den Kurgästen verlassen worden. Die 
großen Badeanstalten, die ausgedehnten Kuranlagen, die vielen Tau- 
sende von Logierhäusern, welche alle für die Aufnahme und Verpflegung 
erholungsbedürftiger Menschen eingerichtet sind, liegen fast sämtlich leer 
da. Ist es unter solchen Umständen nicht eine hohe vaterländische 
Pflicht, die Badeorte der Militärverwaltung zum Belegen mit ver- 
wundeten und erholungsbedürftigen Kämpfern zur Verfügung zu 
stellen, zumal die Herren Badeärzte jetzt die Möglichkeit haben, die ver- 
wundeten Krieger zu behandeln und sich ohne jeden Zweifel dieser 
patriotischen Aufgabe bereitwilligst widmen würden! Mögen in diesem 
Sinne die einzelnen Badeverwaltungen gemeinsam mit den Logier- 
hausbesitzern an die Militärbehörden herantreten und damit ein neues 
Ruhmesblatt in die Geschichte der deutschen Bäder einfügen. 
Bad Reinerz (Grasschaft Glatz), den 12. August 1914. 
Dr. Goebel, 
Bürgermeister und Kurdirektor. 
Monaco an der Seite unserer Feinde. 
W.T. B. Monaco, 14. August. Entsprechend dem zwischen Frank- 
reich und dem Fürstentum Monaco bestehenden Vertrage sind die Aus- 
länder deutscher und österreichisch-ungarischer Nationalität aus dem 
Fürstentum ausgewiesen worden. 
Eine Erklärung des italienischen Vertreters in Berlin. 
W.T.B. Berlin, 15. August. Mit Rücksicht auf hier umlaufende 
Gerüchte, daß Italien gegenüber Deutschland und Osterreich-Ungarn eine 
wenig freundliche Haltung einnehme, hat die italienische Regierung den 
hiesigen Geschäftsträger beauftragt, diesen falschen Gerüchten entgegen- 
zutreten. Der italienische Geschäftsträger hat in Erfüllung dieses Auf- 
trages das Auswärtige Amt ersucht, diese Ausstreuungen für unbegrün- 
det zu erklären. 
Kein britisches Ultimatum an die Türkei. 
W.T. B. London, 15. August. (Meldung des Reuterschen Bu- 
reaus.) Die Blättermeldung, daß England an die Türkei ein Ultima- 
tum gerichtet habe, ist unwahr. 
Nur ausgebildete Landsturmleute werden eingestellt. 
Auf Grund des auch für die innerpreußischen Provinzen er- 
folgten Aufgebots des Landsturms haben zunächst nur die ausgebildeten 
Landsturmpflichtigen mit ihrer Einstellung zu rechnen. Auch diese aber 
werden nur in der erforderlichen Zahl für die planmäßig zur Auf- 
stellung vorgesehenen Formationen einberufen werden. Bezüglich aller 
anderen Landsturmpflichtigen handelt es sich zunächst lediglich um eine 
vorbereitende Maßnahme, indem die in Frage kommenden Persönlich-
	        
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