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Prinz Friedrich Wilhelm zur Lippe gefallen.
Zu den Gefallenen der letzten Tage gehört, als erstes Mitglied
eines regierenden Hauses Deutschlands in diesem Krieg der Prinz
Friedrich Wilhelm zur Lippe. Der Verstorbene war der jüngste Bruder
des verstorbenen Graf-Regenten Ernst.
Herzog Ernst Günther zu Schlezwig Holltein und Oberpräsident
v. w.
Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein hat an den Ober-
präsidenten der Provinz Schleswig-Holstein v. Bülow folgendes Tele-
gramm gerichtet:
Altona, 2. August. Beim Aufbruch mit der schleswig-holsteinischen
Division gedenke ich des Heimatlandes. Sollte ich nicht zurückkommen,
so werde ich mit manchem braven Landsmann vereint sein.
Ernst Günther, Herzog, Holstein.
Darauf hat Oberpräsident v. Bülow mit folgendem Telegramm ge-
antwortet:
Seiner Hoheit Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein, 18. Di-
vifion, Altona. Gott schütze Euere Hoheit und unfre ganze Kriegmacht.
Soweit ich in diesen Tagen Teile der schleswig-holsteinischen Division
sah, find es Truppen, die zum Siege ziehen.
Oberpräsident v. Bülow.
Verhängung des Belagerungszustandes über Bulgarien.
W.T. B. Sofia, 15. August. (Meldung der Agence Bulgare.)
Das Amtsblatt veröffentlicht die Verhängung des Belagerungszustandes
im Königreiche.
Der erste große Schlag gegen Serbien.
W.T. B. Wien, 18. August. (Meldung des Wiener K. K. Tel.=
Korr.-Büros.) Die gestern gemeldeten Kämpfe an der Drina haben zu
einem entscheidenden Siege unserer Truppen über starke feindliche Kräfte
geführt, die in der Richtung auf Baljewo zurückgeworfen wurden. Zahl-
leiche Gefangene wurden gemacht und viel Kriegsmaterial erbeutet. Die
Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange. Unsere Truppen haben
mit bewunderungswürdiger Tapferkeit gegen den in starken Stellungen
befindlichen, an Stärke ebenbürtigen Feind gekämpft. Besondere Erwäh-
nung verdient das Varasdiner Infanterie-Regiment Nr. 18, dessen Offi-
ziere und Mannschaften unter den schwierigsten Verhältnissen mit der
altbewährten zähen Tapferkeit der stets kaisertreuen Kroaten zum Siege
stürmten. Ausführliche Nachrichten über den Verlauf der Kämpfe und
über die erbeuteten Trophäen werden folgen.
Erfolge gegen Montenegro.
Cetinje, 17. August. (Meldung des Pressebüros.) Die monte-
negrinischen Truppen kämpften seit zwei Tagen in der Umgebung des
Berges Lisanitz in der Gegend von Grahovo gegen bedeutende österrei-
chische Streitkräfte. Die Verluste der Montenegriner in diesem Kampfe
betragen bisher 45 Tote und Verwundete. Das 16. österreichische Armee-
korps greift die Westgrenze Montenegros auf der Linie Krivace—
Grahovo an; das 15. österreichische Korps marschiert auf der Linie Tschai-