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Amtliche Feststellungen über die belgischen Schandtaten.
W.T. B. Berlin, 18. August. Der Stellvertreter des Reichskanz-
lers, Staatssekretär Dr. Delbrück, erläßt folgenden Aufruf:
Durch die deutsche Presse gehen zahlreiche Nachrichten über Gewalt-
tätigkeiten, denen unsere Landsleute an Leben, Leib und Gut in den
ersten Tagen des August dieses Jahres in Belgien ausgesetzt gewesen sind.
Das öffentliche Interesse erfordert, daß amtlich festgestellt werde, inwie-
weit diese Nachrichten auf Wahrheit beruhen. Er ergeht daher hiermit
an alle diejenigen, welche aus eigener Wahrnehmung Mißhandlungen
oder Grausamkeiten der belgischen Bevölkerung und Behörden gegen
deutsche Reichsangehörige oder Angriffe auf ihr Eigentum bezeugen
können, die Aufforderung, ihre Wahrnehmungen bei der Polizeibehörde
ihres Aufenthaltsortes zu Protokoll zu geben. Die Landesregierungen
find ersucht worden, die Ortsbehörden mit der Entgegennahme der Be-
kundungen zu beauftragen und die Protokolle an das Reichsamt des
Innern gelangen zu lassen. Von der patriotischen Gesinnung und der
Wahrheitsliebe des deutschen Volkes wird erwartet, daß alle diejenigen,
die wesentliche Mitteilungen aus eigener Wahrnehmung zu machen
haben, oder zuverlässige briefliche Nachrichten erhalten haben, dieser Auf-
forderung bereitwillig Folge leisten.
Englands Verrat an der weißen Nasse.
W.T. B. Berlin, 18. August. Aus London wird gemeldet, daß
am vergangenen Donnerstag der englische Regierungsdampfer „Gwen-
dolin“ den deutschen Regierungsdampfer „von Wißmann“ auf dem
Njassasee wegnahm, Maschinen und Geschütze zerstörte, den Kapitän, In-
genieur und die übrige Besatzung gefangen nahm. Trifft die Nachricht
zu, so wäre das ein erneuter Beweis für das Verwerfliche und Kurz-
sichtige der englischen Kriegsführung und Politik, die sich nicht scheut,
selbst in Innerafrika, wo es so wenig Weiße gibt, den Eingeborenen
einen Kampf zwischen europäischen Nationen vor Augen zu führen, nur
um billige Lorbeeren zu ernten.
HKaiser Franz Josef an den Fürsten Bülow.
W.T. B. Wien, 18. August. Kaiser Franz Josef hat aus Schön-
brunn an den Fürsten von Bülow folgendes Telegramm gerichtet:
Mit wärmstempfundenem Bedauern vernehme ich das Ableben des
Generalmajors Karl Ulrich von Bülow, Ihres auf dem Felde der Ehre
gefallenen Bruders, und drängt es mich, Sie, lieber Fürst, zu versichern,
daß ich Ihren Schmerz ob dieses herben Verlustes aus ganzem Herzen
innigst teile. Möge Ihnen hierbei das erhebende Bewußtsein Trost ge-
währen, daß der Verewigte für eine ebenso große als gerechte Sache den
Heldentod starb, und daß sein Andenken nicht nur von der ruhmreichen
deutschen Armee, sondern auch von mir stets in Dankbarkeit hochgehalten
werden wird, da ich Gelegenheit hatte, den Dahingeschiedenen während
seiner langjährigen hiesigen Verwendung persönlich kennen und in be-
sonderem Maße schätzen zu lernen. Franz Josef.
Errichtung von polnischen Legionen.
W.T. B. Krakau, 17. August. Der Polenklub nahm nach einer
längeren, beifällig aufgenommenen Ansprache des Obmannes Dr. Leo
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