Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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lich in Brand gesteckt. Am nächsten Tage erneuerten die Serben ihren 
Angriff, wurden jedoch mit großem Verlust zurückgeworfen. 
Die Türkei und Deutschland. 
W.T. B. Frankfurt a. M., 18. August. Der „Frankfurter Zei- 
tung“" wird aus Konstantinopel gemeldet: Am Sonnabend fand in Stam- 
bul im Theater Millet eine große deutschfreundliche Kundgebung statt. 
Der Abgeordnete Smyrnas sprach über die kulturelle Kraft der deutschen 
Nation, die diejenige anderer Völker, namentlich der Franzosen und Eng- 
länder, weit übertreffe, und forderte das ottomanische Volk auf, sich an 
die Seite Deutschlands zu stellen. 
Zur Sicherung der Dardanellen. 
W.T. B. Konstantinopel, 18. August. Die Pforte hat an alle 
ausländischen Vertretungen eine Note gerichtet, in der sie erklärt, daß 
alle Handelsschiffe, die die Dardanellen passieren, ihre Apparate für 
drahtlose Telegraphie am Lande zurücklassen müssen und auf der Rück- 
fahrt wieder an Bord nehmen können. Vor Erlaß der Note hatten die 
Marinebehörden in den Dardanellen von dem französischen Paketboot 
„Saghalien“" die Apparate für die drahtlose Telegraphie entfernen lassen. 
Englische Preßlügen gegen Deutschland. 
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt: 
Der Leiter der großen amerikanischen Zeitungsverbindung Asso- 
ciated Preß in Neuyork, Herr Melville Stone, richtete unter dem 
14. d. Mts. an den Reichskanzler folgendes Telegramm: 
„Exzellenz! Da die englische Regierung täglich Preßberichte über 
den Fortgang des Krieges ausgibt, würden uns ähnliche Verlaut- 
barungen von der deutschen Regierung sehr angenehm sein.“ 
Der Reichskanzler antwortete: 
„Deutschland ist vom internationalen Nachrichtenverkehr abge- 
schnitten, kann sich gegen Lügen nicht verteidigen, vertraut, durch Taten 
die Falschheit seiner Feinde zu erweisen, dankt jedem, der die Wahrheit 
verbreiten hilft.“ 
Der Gemeinderat der Stadt Metz 
faßte eine Entschließung, in der er in scharfer Weise Stellung nimmt zu 
auf Militärpersonen vorgekommenen Attentaten, und in der es heißt: 
Einmütig und auf das schärfste verurteilt der Gemeinderat der Stadt 
Metz solche ruchlosen Taten, die jedem Bürger die Schamröte ins Ge- 
sicht treiben und ihn mit Abscheu erfüllen. Wer die Hand gegen die Be- 
schützer unseres Landes und gegen seine eigenen Landeskinder erhebt, 
der ist kein echter Lothringer, kein echter Deutscher. Nur Meuchelmörder, 
die, unbekümmert um das Schicksal ihres heimatlichen Bodens, absichtlich 
und böswillig verkennen, was unsere Lothringer Lande dem Deutschen 
Reiche verdanken und schuldig sind, können zu solchen Schandtaten fähig 
sein. Solche Scheusale haben jede Gemeinschaft mit dem Lande und ihren 
Blutsgenossen verloren. Der Gemeinderat der Stadt Metz sieht es ein- 
mütig als seine höchste und heiligste Pflicht an, seine Zusammengehörig- 
keit mit der tapferen deutschen Armee, in der unsere eigenen Söhne für 
Kaiser und Reich, für die Zukunft unseres geliebten Deutschen Vater- 
landes kämpfen, bluten und siegen, offen und laut zu bekennen. Ihre
	        
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