Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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für Eure Majestät, unsern Allergnädigsten Kriegsherrn, und für unser 
geliebtes Vaterland. Wir alle erbitten uns die Allerhöchste Gnade, Eurer 
Mojestät heute huldigen zu dürfen mit dem begeisterten Jubelruf: Gott 
segne, Gott erhalte und beschütze Eure Moajestät, unsern heißgeliebten, Aller- 
gnädigsten Kaiser, König und Kriegsherrn. Erzherzog Friedrich, General 
der Infanterie.“ « 
Der Kaiser erließ folgendes Antworttelegramm: 
„Der Beginn des 85. Jahres Meines, der Wohlfahrt Meiner Staaten 
und dem Gedeihen Meiner Wehrmacht gewidmeten Lebens hat durch die 
Mich tief ergreifende Beglückwünschung, die Eure K. u. K. Hoheit Mir im 
Namen aller Ihnen unterstellten Streitkräfte zu Lande und zur See aus- 
gedrückt haben, eine besondere Weihe gefunden. In dem Sturm, der die 
Monarchie durchbraust, sehe ich aufrecht, tapfer und todesmutig die gesamte 
Wehrmacht, mächtig, begeistert, wie die Völker, deren kriegspflichtige 
jugendliche Blüte nicht bloß, sondern auch deren männlich gereiften älteren 
Teil sie umfaßt. Ihnen und allen Führern, die Mein Vertrauen und der 
Segen des Vaterlandes geleitet, allen Braven, die da kämpfen für Oester- 
reich-Ungarns Ehre und Bestand, allen sage Ich wärmsten Dank und 
sende Ich den Herzensgruß ihres Kriegsherrn. Franz Josef m. p.“ 
Der österreichische Vormarsch. 
Die in Wien erscheinende Wochenausgabe von Streffleurs Militär- 
blatt, die etwa unserem Militär-Wochenblatt entspricht und offiziösen 
Charakter hat, enthält folgende Angaben über die Kriegsereignisse: 
„Der in den ersten Tagen nach der Kriegserklärung gemeldeten 
Zurückziehung der russischen Grenzwachtruppen folgte inzwischen auch der 
Rückmarsch der im Innern Russisch-Polens gestandenen Hauptkräfte der 
Armee’'von Warschau. Daraus ist zu schließen, daß die russische Kriegs- 
bereitschaft trotz der mehrjährigen Vorsorgen und trotz der Massierung von 
Truppen an der Westgrenze keineswegs so weit gediehen ist, um die Auf- 
nahme des Kampfes in Russisch-Polen ratsam erscheinen zu lassen. 
Die bisherigen Zusammenstöße an der Westgrenze Rußlands stellen 
sich daher im Zusammenhange mit den Meldungen über den Rückzug der 
russischen Hauptkräfte aus Kongreßpolen als eine Demonstration zur Ver- 
schleierung des Abmarsches des russischen Gros dar.“ 
Ueber die Vorgänge auf dem serbisch-montenegrinischen Kriegsschau- 
platz berichtet das genannte Blatt folgendes: 
„Uebereinstimmenden Meldungen zufolge ist die Hauptkraft der ser- 
bischen Streitkräfte unter dem Kommando des Kronprinzen Alexander, 
dem ein russischer General beigegeben ist, im Morawa-Winkel, im Raum 
um Kragajevac, im Herzen des Landes, konzentriert. Das Kommando 
der Drina-Armee führt General Stepanovic. 
Der Verpflegung der serbischen Armee erwachsen immer größere 
Schwierigkeiten. Es wird nur mehr Speck verabreicht, der infolge der 
großen Hitze Dysentrie erzeugt hat. # 
Vom Lowcen, dessen Artillerie durch zwei serbische Artillerie-Regi- 
menter verstärkt und der mit 30 russischen kleinkalibrigen Schnellfeuer- 
geschützen bestückt wurde, eröffneten die Montenegriner am 8. und 9. ein 
erfolgloses Bombardement auf den Abschnitt Teodo. Die Podgoritza= 
Division befindet sich hinter dem Lowcen.“ 
 
	        
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