Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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und es bietet der schmerzliche Umstand, daß unsere treuen Grenzbewohner 
fürs erste ihre Wohnstätten verlassen, keinen Anlaß zur Beunruhigung. 
Unter deutschem Feuer. 
W.T. B. Berlin, 2. August. Von Festung Namur fünf Forts 
und Stadt in unserm Besitz, vier Forts noch beschossen. Der Fall scheint 
in Kürze bevorzustehen. Generalquartiermeister v. Stein. 
Auszeichnungen für Heerführer. 
Verleihung des Eisernen Kreuzes an den Kron- 
prinzen und den Prinzen Oskar. 
W. T. B. Berlin, 25. August. 
Telegramm an Kronprinzessin Cecilie, Berlin: 
Innigsten Dank, mein Kind. Freue mich mit Dir über Wilhelms 
ersten Sieg. Wie herrlich hat Gott ihm zur Seite gestanden. Ihm sei 
Dank und Ehr'. Ich habe ihm Eisernes Kreuz 2. und 1. Klasse verliehen. 
Oskar soll sich auch brillant geschlagen haben. Er hat Eisernes Kreuz 
2. Klasse bekommen. Sage das Ina-Marie. GEott schütze und helfe den 
Jungen auch weiter und sei auch mit Dir und den Frauen allen. 
Papa Wilhelm. 
Das Eiserne Kreuz für den Kronprinzen von Bayern. 
W.T. B. München, 25. August. 
Die „Korrespondenz Hoffmann“ meldet: Der Kaiser verlieh dem 
Kronprinzen von Bayern das Eiserne Kreuz zweiter und erster Klasse. 
W.T.B. Stuttgart, 25. August. 
Der Kaiser hat an den König von Württemberg folgendes Tele- 
gramm gerichtet: 
Mit Gottes gnädiger Hilfe hat Albrecht mit seiner herrlichen 
Armee einen glänzenden Sieg erfochten. Du wirst mit Mir dem All- 
mächtigen danken und auf die Sieger stolz sein. Ich verlieh Albrecht 
soeben das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse. Gott segne weiter unsere 
Waffen und unsere gute Sache. gez. Wilhelm. 
Der spanische Botschafter zur Lage. 
W.T.B. Wien, 25. August. Der hiesige spanische Botschafter er- 
klärte im Gespräch mit einem Vertreter des Neuen Wiener Abend- 
blattes, von dem Ausbruch eines Aufstandes sei ihm nichts bekannt, doch 
sei die Lage in Frankreich furchtbar ernst. Nach den über jeden Zweifel 
erhabenen Angaben des deutschen eneralstabes sei die französische 
Armee im Zentrum durchbrochen, und schon in den nächsten Tagen dürfte 
die deutsche Armee direkt auf Paris losmarschieren. Der Botschafter 
führte sodann weiter aus: Das große siegreiche deutsche Volk war stets 
von innigem Friedensbedürfnis beseelt. Dafür will ich Ihnen einen 
Beleg bieten, wie groß und vornehm Deutschland die auswärtige Politik 
führt. Ich erinnere an die Karolinenfrage. Deutschland hatte eine Insel 
besetzt und Spanien opponierte dagegen. Während sonst ein siegreiches 
Volk in solchem Falle an das Schwert greift, hat Deutschland die An- 
gelegenheit dem Schiedsrichteramt des Papstes unterbreitet, wohl wissend, 
wie das Urteil ausfallen wird. Deutschland hat mit edler Geste vor 
Spanien den Hut gezogen. Der Geist, der damals diese Haltung Deutsch- 
lands diktierte, ist bis zum heutigen Tage der traditionelle Geist der deut- 
 
	        
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