Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Das deutsche Regiment in Belgien. 
Großes Hauptquartier, 26. August. 
Der folgende Anschlag ist in drei Sprachen, deutsch, flämisch und fran- 
zösisch in ganz Belgien veröffentlicht worden: 
„An die Bevölkerung in Belgien! Die Ereignisse der letzten Tage 
bewiesen, daß die Bewohner sich nicht über die Folgen klar sind, welche 
Verletzungen des Kriegsrechts nach sich ziehen. Im empfehle daher, 
die folgende Veröffentlichung mit größter Aufmerksamkeit zu lesen: 
Mit dem Tode werden bestraft alle Landeseinwohner, die auf unsere 
Soldaten schießen oder sich sonst am Kampf beteiligen, die, ohne dem 
Heer anzugehören, versuchen, unseren Truppen zu schaden, den belgischen 
Truppen oder ihren Verbündeten Hilfe zu leisten, die sich einer Handlung 
schuldig machen, die Leben und Gesundheit unserer Soldaten gefährdet 
und die bei Spionage betroffen werden. In den Ortschaften werden 
Haussuchungen abgehalten. Wer mit Waffen betroffen wird, zieht sich 
schwere Strafe zu, in belastenden Fällen wird die Todesstrafe verhängt. 
Ortschaften, deren Bewohner feindselige Handlungen gegen unsere 
Truppen begehen, werden niedergebrannt. Für Zerstörungen an Straßen 
und Eisenbahnbrücken werden die den Zerstörungspunkten benachbarten 
Dörfer zur Verantwortung gezogen. Kolewe.“ 
Die Forts von Namur gefallen. — Longwy gefallen. 
W.T.B. Berlin, 26. August. 
Bei Namur sind sämtliche Forts gefallen, ebenso ist Longwy nach 
tapferer Gegenwehr genommen. Gegen den linken Flügel der Armee des 
deutschen Kronprinzen gingen aus Verdun und östlich starke Kräfte vor, 
die zurückgeschlagen sind. — Das Oberelsaß ist bis auf unbedeutende Ab- 
teilungen westlich Colmar von den Franzosen geräumt. 
Glückwunschtelegramm Kaiser Franz Josephs. 
W.T. B. Berlin, 26. August. 
Im großen Hauptaquartier ist folgendes Telegramm Seiner Majestät 
des Kaisers und Königs Franz Joseph an Seine Majestät den Kaiser und 
König vom 24. d. M. eingetroffen: « 
Sieg auf Sieg! Gott ist mit Euch und wird es auch mit Uns sein! 
Allerinnigst beglückwünsche Ich Dich, teurer Freund, die jugendlichen 
Helden, Deinen lieben Sohn, den Kronprinzen, sowie Kronprinz Rupprecht 
von Bayern und das unvergleichlich tapfere deutsche Heer. Worte fehlen, 
um auszudrücken, was Mich und mit Mir Meine Wehrmacht in diesen 
weltgeschichtlichen Tagen bewegt. Herzlichst drückt Deine starke Hand 
" Franz Joseyh. 
Schlacht bei Krusnik. 
W.T. B. Wien, 26. August. Das Kriegsquartier meldet amtlich: 
Die dreitätige Schlacht bei Krasnik endete gestern mit einem völligen Sieg 
unserer Truppen. Die Russen wurden aus der ganzen etwa 70 Kilometer 
breiten Front geworfen und haben fluchtartig den Rückzug gegen Lublin 
angetreten. 
Eine Ansprache des Kaisers. 
Nach dem großen Siege in Lothringen hat der Kaiser im Haupt- 
quartier die Truppen zu einer Parade versammelt und, wie die „Kölnische 
Zeitung“ berichtet, folgende Ansprache an sie gehalten:
	        
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