Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Kameraden! 
Ich habe Sie hier versammeln lassen, damit wir uns gemeinsam des 
Sieges freuen, den unsere tapferen Kameraden in Lothringen errungen 
haben. Deutsche Truppen aller Stämme haben in tagelangem Ringen 
mit opferfreudigem Mut und unerschütterlicher Tapferkeit den Feind sieg- 
reich zurückgeschlagen unter Führung des bayerischen Königssohnes. 
Unsere Truppen waren vertreten in allen Jahrgängen, aktive Soldaten, 
Reserve und Landwehr. Sie alle zeigten denselben Schneid, dieselbe 
Tapferkeit, das gleiche Gottvertrauen und rücksichtsloses Draufgehen. 
Dafür haben wir vor allem unseren Dank zu richten an Gott, den Aller- 
höchsten. Ich gedenke in Ehren der Gefallenen, die ihr Herzblut verspritzt 
haben, wie wir es nachmachen wollen. Sie haben es getan in uner- 
schütterlichem Gottvertrauen. Noch viele blutige Kämpfe stehen uns bevor. 
Wir wollen dem Feind gründlich ans Leder. Wir kämpfen für eine gute 
und gerechte Sache, wir wollen und mir müssen siegen. Unsern tapfern 
Kameraden, die uns vorangegangen sind, zum Siege ein dreifaches Hurral! 
(Deutsche Tageszeitung. 26. 8. 14.) 
Der Kaiser und die Provinz Ostpreußen. 
Von Seiner Majestät dem Kaiser und König ist dem Staatsministe- 
rium nach dem W.T.B. nachstehendes Telegramm zugegangen: 
Großes Hauptquartier, 27. August 1914. 
Die Heimsuchung meiner treuen Provinz Ostpreußen durch das Ein- 
dringen feindlicher Truppen erfüllt Mich mit herzlicher Teilnahme. 
Ich kenne den in noch schwerer Zeit bewährten unerschütterlichen Mut 
Meiner Ostpreußen zu genau, um nicht zu wissen, daß sie stets bereit sind, 
auf dem Altare des Vaterlandes Gut und Blut zu opfern und die Schreck- 
nisse des Krieges standhaft auf sich zu nehmen. 
Das Vertrauen zu der unwiderstehlichen Macht unseres heldenmütigen 
Heeres und der unerschütterliche Glaube an die Hilfe des lebendigen Gottes, 
der dem deutschen Volke in seiner gerechten Sache und Notwehr bisher so 
wunderbaren Beistand geleistet hat, werden niemanden in der Zuver- 
sicht auf baldige Befreiung des Vaterlandes von den Feinden ringsum 
wanken lassen. 
Ich wünsche aber, daß alles, was zur Linderung der augenblicklichen Not 
in Ostpreußen, sowohl der von ihrer Scholle vertriebenen als auch der in 
ihrem Besitgz und Erwerbe gestörten Bevölkerung geschehen kann, als ein 
Akt der Dankbarkeit des Vaterlandes sogleich in Angriff genommen wird. 
Ich beauftrage das Staatsministerium, im Verein mit den Behörden 
des Staates, den provinziellen und städtischen Verbänden und den Hilfs- 
vereinen auf den verschiedenen Gebieten der Fürsorge durchgreifende Maß- 
nahmen zu treffen und mir vom Geschehenen Meldung zu machen. 
Wilhelm R. 
Kaiser Franz Joseph verleiht dem deutschen Kaiser das vornehmste 
militärische Ehrenzeichen der österreichischen Armee. 
W.T. B. Wien,, 27. August. Kaiser Franz Joseph hat an Kaiser 
Wilhelm II. nachstehendes Telegramm gesandt: 
Die herrlichen, den mächtigen Feind niederwerfenden Siege, die das 
deutsche Heer unter Deiner obersten Führung erkämpft hat, haben ihre 
Grundlage und ihren Erfolg Deinem eisernen Willen zu danken, der das
	        
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