Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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größte Teil der Besatzung des Kreuzers gerettet. Die Verluste der 
„Magdeburg“ und des „V 26“ stehen noch nicht ganz fest. Bisher ge- 
meldet: tot 17, verwundet 21, vermißt 85, darunter der Kommandant 
der „Magdeburg“. Die Geretteten werden heute in einem deutschen 
Hafen eintreffen. Verlustliste wird sobald wie möglich herausgegeben 
werden. 
Der kleine Kreuzer „Magdeburg“ war am 13. Mai 1911 vom Stapel 
gelaufen und im Sommer 1912 in Dienst genommen worden. Er hatte 
eine Besatzung von 373 Mann, einschließlich 10 Offiziere. Die Wasser- 
verdrängung des Kreuzers betrug bei einer Länge von 136 Meter und 
einer Breite von 13,3 Meter 4550 Tonnen. 
Kommandant des kleinen Kreuzers „Magdeburg" war Korvetten- 
kapitän Habenicht. 
Das Luftschiff Schütte-Lanz im Feuer bei Krasnik. 
Umgehung der russischen Armee. — Der Vorstoß der Honvedkavallerie. 
Wien, 27. August.--(W. T. B.) 
Ueber das Luftschiff Schütte-Lanz sagt der Korrespondent der „Neuen 
Freien Presse“, das Luftschiff sei dreimal in das feindliche Feuer ge- 
kommen, ohne Schaden zu nehmen, und habe 13 Stunden in der Luft 
verbracht. In der Nähe von Iwangorod sei es in wahre Garben von 
Gewehrgeschossen geraten. Fünfundzwanzig Gewehrgeschosse durchbohrten 
die hinteren Gaszellen. Die russischen Schrapnells verfehlten ihr Ziel 
und explodierten sämtlich weit weg vom Ballon. Ein Sprengstück flog 
in die Gondel, ohne Schaden anzurichten. Die Verletzungen der Ballon- 
hülle wurden während der Fahrt ausgebessert. Der Kommandant des 
Ballons konnte zahlreiche Beobachtungen melden. Die Besatzung, die 
unverletzt blieb, fand im Hauptquartier eine enthusiastische Aufnahme. 
Ein umfassender Bericht über die Kriegslage im Westen 
ist während der letzten Nacht in Berlin an den Litfassäulen angeschlagen 
worden. Er lautet: Großes Hauptquartier 27. August 1914. 
Das deutsche Westheer ist 9 Tage nach Beendigung seines Auf- 
marsches unter fortgesetzten siegreichen Kämpfen in französisches Gebiet, 
von Cambrai bis zu den Süd-Vogesen, eingedrungen. Der Feind ist 
überall geschlagen und befindet sich im vollen Rückzuge. Die Größe seiner 
Verluste an Gefallenen, Gefangenen und Trophäen läßt sich bei der ge- 
waltigen Ausdehnung der Schlachtfelder in zum Teil unübersichtlichem 
Wald= und Gebirgsgelände noch nicht annähernd übersehen. 
Die Armee des Generalobersten v. Kluck hat die englische Armee 
bei Maubeuge geworfen und sie heute südwestlich unter Umfassung erneut 
angegriffen. 
Die Armeen des Generalobersten v. Bülow und des Generalobersten 
Frhr. v. Hausen haben etwa 8 Armeekorps französischer und belgischer 
Truppen zwischen Sambre, Namur und Maas in mehrtägigen Kämpfen 
vollständig geschlagen und verfolgen sie jetzt östlich Maubeuge vorbei. 
Namur ist nach zweitägiger Beschiehung gefallen. Der Angriff auf 
Maubeuge ist eingeleitet. 
Die Armee des Herzogs Albrecht von Württemberg hat den ge- 
schlagenen Feind über den Semois verfolgt und die Maas überschritten.
	        
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