Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Die Armee des deutschen Kronprinzen hat eine befestigte Stellung 
des Feindes vorwärts Longwy genommen und einen starken Angriff aus 
Verdun abgewiesen. Sie befindet sich im Vorgehen gegen die Maas. 
Longwy ist gefallen. 
Die Armee des Kronprinzen von Bayern ist bei der Verfolgung in 
Lothringen von neuen feindlichen Kräften aus der Position von Nanch 
und aus südlicher Richtung angegriffen worden. Sie hat den Angriff 
zurückgewiesen. 
Die Armee des Generalobersten v. Heeringen setzt die Verfolgung 
in den Vogesen nach Süden fort. Das Elsaß ist vom Feinde geräumt. 
Aus Antwerpen haben 4 belgische Divisionen gestern und vorgestern 
einen Angriff gegen unsere Verbindungen in Richtung Brüssel gemacht. 
Die zur Abschließung von Antwerpen zurückgelassenen Kräfte haben diese 
belgischen Truppen geschlagen, dabei viele Gefangene gemacht und Ge- 
schütze erbeutet. Die belgische Bevölkerung hat sich fast überall an den 
Kämpfen beteiligt. Daher sind strengste Maßnahmen zur Unterdrückung 
des Franktireur= und Bandenwesens angewandt worden. 
Die Sicherung der Etappenlinien mußte bisher den Armeen über- 
lassen bleiben. Da diese aber für den weiteren Vormarsch die zu diesem 
Zweck zurückgelassenen Kräfte notwendig in der Front brauchen, so hat 
Seine Majestät die Mobilmachung des Landsturms befohlen. Der Land- 
sturm wird zur Sicherung der Etappenlinien und zur Besetzung von 
Belgien mit herangezogen werden. Dieses unter deutsche Verwaltung 
tretende Land soll für Heeresbedürfnisse aller Art ausgenutzt werden, 
um das Heimatgebiet zu entlasten. 
Der Generalquartiermeister v. Stein. 
Kriegserklärung Oesterreichs an Belgien. 
Wien, 27. August. (Meldung des Wiener k. k. Tel.-Korr. Büros.) 
Der österreichisch-ungarische Gesandte am belgischen Hofe ist beauftragt 
worden, dem belgischen Minister des Aeußern zu telegraphieren: 
Da Belgien nach Ablehnung der ihm wiederholt vom Deutschen 
Reiche gestellten Anträge seinen militärischen Beistand Frankreich und 
Großbritannien leiht, welche beide Oesterreich-Ungarn den Krieg erklärt 
haben, und angesichts der Tatsache, daß, wie festgestellt, österreichische 
und ungarische Staatsangehörige unter den Augen der belgischen Be- 
hörden eine Behandlung über sich ergehen lassen mußten, welche den 
primitivsten Anforderungen der Menschlichkeit widerspricht und selbst 
gegenüber Untertanen eines feindlichen Staates unzulässig ist, sieht sich 
Oesterreich-Ungarn genötigt, die diplomatischen Beziehungen abzu- 
brechen, und betrachtet sich von diesem Augenblick an als im Kriegs- 
zustand mit Belgien befindlich. Er verlasse das Land mit dem Personal 
der Gesandtschaft und vertraue den Schutz der österreichischen und unga- 
rischen Staatsangehörigen dem Gesandten der Vereinigten Staaten von 
Amerika in Belgien an. Von der österreichisch-ungarischen Regierung 
wurden dem belgischen Gesandten in Wien die Pässe zugestellt. 
Narkotisches Pulver. 
Vom Chef der Feldpost erhält der Kriegsberichterstatter des „B. T.“ 
folgende Mitteilung:
	        
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