Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Dum-Dum-Geschosse werden von Engländern und Franzosen verwendet. 
Amtlich wird gemeldet: W.T. B. Berlin, 30. August. In Longwy 
ist eine maschinelle Einrichtung vorgefunden worden, die dazu gedient 
hat, die Gewehr= und Karabinergeschosse oben abzuplatten und mit einer 
von der Spitze ausgehenden trichterförmigen Ausbohrung zu versehen. 
In den Taaschen französischer und englischer Soldaten hat man bereits 
zahlreiche Dum-Dum-eschosse, d. h. Hohl= oder Brailbitzengescholse ge- 
funden. Durch die Entfernung eines Teiles der aus Hartmetall be- 
stehenden Geschoßmantelspitze tritt beim Aufschlagen der weichere Geschoß- 
kern nach vorne heraus, schlägt sich breit und verursacht besonders grau- 
same und mit unnötigen Leiden verbundene Verwundungen. Deutsch- 
land sieht sich genötigt, mit den allerschärfsten Maßregeln vorzugehen, 
wenn diese durch das Völkerrecht (vergl. insbesondere Artikel 23, Ab- 
satz I E der Haager Landkriegsordnung) verbotene Geschosse von unseren 
Feinden noch weiter verwendet werden sollten. 
Die österreichisch-ungarische Armee im Kampf mit den Russen. 
Wien, 30. August. Die Schlachten auf dem russischen Kriegsschau- 
platze dauern mit ungeminderter Heftigkeit fort. Oestlich unsrer trotz 
mehrfacher befestigter Stellungen des Feindes unaufhaltsam gegen 
Lublin vordringenden Armee Dankl hatten unfre zwischen Bug und 
Wieprz vorgeführten Kräfte am 26. August den Angriff auf die aus dem 
Raume von Cholm entgegengerückte starke russische Armee begonnen. 
Hierauf entwickelten sich nach der Schlacht bei Krasnik weitere hart- 
näckige, für unfre angriffsfreudigen Truppen siegesreich verlaufene 
Kämpfe, bei Zamose, sowie nördlich und östlich von Tomaszow, in welche 
am 28. August aus dem Raume von Belz eine nun gleichfalls auf rus- 
sischen Boden vordringende Gruppe unsrer Streitkräfte erfolgreich ein- 
griff. In diesen Kämpfen wurden ebenso wie in den Schlachten bei 
Krasnik, Tausende von Gefangenen gemacht. In Ostgalizien behaupten 
sich unsre Truppen mit hervorragender Bravour und Zähigkeit. — Auf 
dem südlichen Kriegsschauplatze haben in letzter Zeit keine nennens- 
werten Kämpfe stattgefunden. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hofer, Generalmajor. 
Die österreichisch-russischen Kämpfe. 
WTB. Wien, den 30. August. Soweit sich bis gestern mittag 
überblicken ließ, ist das große Ringen unserer Armee mit den Haupt- 
kräften des russischen Heeres noch nicht zur Entscheidung herangereift. 
Nur die Erfolge der vom General der Kavallerie Viktor Dankl in der 
Schlacht bei Krasnik siegreich geführten Armee sind bereits einigermaßen 
übersehbar. In einer zweiten Schlacht vom 27. August, die durch die 
heldenmütige Erstürmung der stark befestigten Stellung auf den Höhen 
von Niederzwicaduza gekrönt war, gelang es, die bei Krasnik zurück- 
geworfenen russischen Kräfte und herangeführten Verstärkungen, im 
ganzen etwa 10 Dinvisionen von sechs verschiedenen Korps, neuerlich 
zu schlagen. Eines unserer Korps nahm in dieser zweiten Schlacht einen 
General, einen Oberst, drei sonstige Stabspersonen, 40 Offiziere und 
etwa 2000 Mann gefangen und erbeutete wieder sehr viel Kriegs- 
material.
	        
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