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Zerstörerflottillen (etwa 40 Zerstörer) in der deutschen Bucht der Nord-
see nordwestlich Helgoland aufgetreten.
Es kam zu hartnäckigen Einzelgefechten zwischen ihnen und unseren
leichten Streitkräften, die deutschen kleinen Kreuzer drängten hefti
nach Westen nach und gerieten dabei infolge der beschränkten Sichtweite
ins Gefsecht mit mehreren starken Panzerkreuzern.
S. M. S. „Ariadne“ sank, von zwei Schlachtschiffkreuzern der Lion-
klasse, auf kurze Entfernung mit schwerer Artillerie beschossen, nach ehren-
vollem Kampfe. Der weitaus größte Teil der Besatzung, voraussichtlich
250 Köpfe, konnte gerettet werden.
Auch das Torpedoboot „V 187“ ging, von einem kleinen Kreuzer
und 10 Zerstörer aufs heftigste beschossen, bis zuletzt feuernd, in die Tiefe.
Flottillenchef und Kommandant sind gefallen. Ein betrtächtlicher Teil der
Besatzung wurde gerettet.
Die kleinen Kreuzer „Köln“ und „Mainz“ werden vermißtz; sie sind,
nach einer heutigen Reutermeldung aus London, gleichfalls im Kampfe
mit überlegenen Gegnern gesunken. Ein Teil ihrer Besatzungen, 9 Offi-
ziere, 81 Mann (9), scheint durch englische Schiffe gerettet worden zu
sein. Nach der gleichen englischen Quelle haben die englischen Schiffe
schwere Beschädigungen erlitten. (W.T.B., 30 August.)
Bericht eines Augenzeugen über die Seeschlacht bei Helgoland.
Der Bericht eines Augenzeugen, der von amtlicher Seite den Zei-
tungen zur Verfügung gestellt wird, gibt folgendes Bild des Seegefechtes:
„V 187“ sah sich zuerst und infolge des sehr diesigen Wetters ganz
Unerwartet angegriffen. Torpedobootszerstörer und Unterseeboote war-
fen sich in Massen auf das Boot. „V 187“, auf dem sich außer dem Kom-
mandanten auch der Flottillenchef befand, wehrte sich unwerzagt mit aller
Kraft gegen die Uebermacht. Bald jedoch wurde es durch zahlreiche
Schüsse aus naher Entfernung in seiner Bewegungsfähigkeit herabgesetzt.
Naturgemäß war es unmöglich, sich dem Bereich des feindlichen Feuers
zu entziehen, und so drehte „V. 187“ auf den Feind zu, um ein Passagier-
gefecht mit ihm zu gewinnen und bis zum Ende durchzukämpfen. Unter
einem Hagel von Geschossen verlor das tapfere Torpedoboot die Be-
wegungsfähigkeit vollständig. Als letztes Mittel, um das Fahrzeug nicht
in die Hände des Feindes fallen zu lassen, wurde im Innern des Bootes
eine Sprengung vorgenommen. „V. 187“ sank nun schnell. Während des
Sinkens stand die Besatzung bis zum letzten Augenblick bei den Geschützen,
die noch brauchbar waren, und feuerte auf die feindliche Uebermacht.
Dann verschwand es in den Fluten. Der Flottillenchef, Korvettenkapitän
Wallis, und der Kommandant des Bootes, Kapitänleutnant Lechner,
fanden den Heldentot. Dem Feinde gebührt die volle Anerkennung, daß
er ungeachtet der eigenen Gefahr seine Beiboote aussetzte, um die Ueber-
lebenden aufzufischen. Als er damit noch beschäftigt war, näherten sich
deutsche Streitkräfte. Er mußte sich zurückziehen und die eigenen Bei-
boote treiben lassen. Aus diesen wurden dann die Geretteten durch
unsere eigenen Schiffe ausgenommen.
Der Untergang der „Ariadne“".
Der Donner der Schiffsgeschütze ruft die weiter zurückstehenden
Schiffe dem Kanonendonner entgegen. Sie wissen schon, was vorgeht.