Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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gefordert, sich unverzüglich in die Heimat zu begeben, um sich bei den 
Militärbehörden zu melden. 
Die Konstantinopeler Meldung wird in ihrer ganzen Tragweite 
durch folgenden Bericht der „Südslawischen Korrespondenz“ aus Sofia 
beleuchtet: 
Der russische Minister des Aeußern Ssasonow hat an das bulgarische 
Kabinett die telegraphische Anfrage gerichtet, ob Bulgarien im Falle 
eines russisch-türkischen Krieges wohlwollende Neutralität beobachten 
werde. Diese Depesche hat in Sofia begreiflicherweise die größte Sensation 
bervortrrufen. Die öffentliche Meinung Bulgariens ist gegen Rußland 
gerichtet. 
Den Ernst der Lage bestätigt auch folgende Drahtmeldung: 
Köln, 3. September. Nach einer Depesche der „Kölnischen Zeitung“ 
aus Sofia wurde der türkische Minister des Innern Talaat Bei nach 
Konstantinopel zurückberufen. Er soll an wichtigen Entschließungen teil- 
nehmen, die dort vorbereitet werden. 
Frankfurt a. M., 3. September. Die „Frankfurter Zeitung“ 
meldet aus Rom: 
Aus Aegypten wird gemeldet, England lasse eine kleinere Flotte von 
Kreuzern und Torpedojägern an der Küste von Syrien und Palästina 
kreuzen, da das Gerücht umgehe, die Türkei sammle in Syrien ein Heer 
zum Einfall in Aegypten. 
Das „stolze Regiment“. 
Der Zar beglückwünschte die britischen Royal Scouts, deren Ehren- 
oberst er ist, durch folgendes Telegramm: 
„Ich bin überglücklich in dem Gedanken, daß mein stolzes Regiment 
der Royal Scouts jetzt mit den Russen gegen den falschen Feind kämpft. 
Ich bin davon überzeugt, daß das Regiment seine altberühmten Tradi- 
tionen aufrechterhalten wird, und sende ihm meinen herzlichsten Gruß 
und wünsche dem Regiment den Sieg.“ 
Proklamationen an die Polen. 
Das Lemberger Blatt „Dziennik Polskie"“ meldet: 
„Deutsche Luftschiffer haben aus Aeroplanen in mehreren Städten 
Russisch-Polens Manifeste herabgeworfen des Inhalts: 
„Der Moment der Befreiung vom russischen Joche ist da. Wir kom- 
men als Freund eund wir bringen euch Freiheit und Unabhängigkeit, 
für die eure Väter so viel gelitten haben. Erhebt euch, denkt an eure 
ruhmvolle Vergangenheit, verbindet euch mit den Heeren Deutschlands 
und Oesterreichs-Ungarns."“ 
Das Manifest trägt die Unterschrift: Die Oberkommandos der deut- 
schen und österreichisch-ungarischen Armeen. 
Die „Times“ veröffentlichen eine Proklamation des russischen Ober- 
befehlshabers Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch an die Polen, in der 
die Bildung von polnischen Freikorps und die Verteilung von Munition 
eine unwürdige Handlung genannt wird. Die großmütigen Anerbie- 
tungen Rußlands gegenüber den Polen gelten nur dann, wenn diese ein 
loyales russisches Heer bilden. Man werde aber die schärfsten Strafen 
über sie verhängen, wenn sie mit der Waffe angetroffen werden. 
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