Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Die Eisenbahn Sosnowice-Czenstochau in deutschem Betrieb. 
Die Königliche Eisenbahndirektion Kattowitz macht im Amtsblatt 
folgende Neueinrichtung bekannt: 
Errichtung eines Betriebsamtes und eines Maschinenamtes 
« in Czenstochau. 
Für die — in dem von deutschen Truppen besetzten russischen Ge- 
biete liegenden — Eisenbahnlinien Sosnowice—Petrikau—Rss. Herby 
ECzenstochau und demnächst auch Czenstochau—-Kielce ist am 24. d. M. 
in Czenstochau ein Betriebsamt und ein Maschinennamt errichtet worden. 
Zum Vorstande des Betriebsamtes Czenstochau ist Regierungsbaumeister 
Albach (bisher Vorstand des Betriebsamtes 2 Ratibor) und zum Vor- 
stand des Maschinenamts Czenstochau ist Regierungsbaumeister Neu- 
mann (bisher Vorstand des Maschinenamts Beuthen) bestellt. 
Diese Bekanntmachung zeigt, wie weit die deutsch-österreichischen 
Truppen schon vorwärts gekommen sind, wenn auf diesen Bahnlinien 
bereits wieder ein regelmäßiger Eisenbahnbetrieb eröffnet wird. Petri- 
kau liegt südöstlich von Lodz an der Bahnlinie Wien—Warschau, Lodz 
an der Linie Breslau—Warschau. (3. September.) 
„Aus militärischen Gründen.“ 
London, 4. September. Nach einem Telegramm aus Paris 
gründete sich der Beschluß, die Regierung nach Bordeaux zu verlegen, 
ausschließlich auf militärische Erwägungen, da Paris der Mittelpunkt 
der Operationen beider Armeen wird. Man glaubt, daß Paris nicht 
notwendigerweise ein unmittelbares Angriffsziel sein wird. Paris soll 
mit äußerster Hartnäckigkeit verteidigt werden, da ein Angriff natürlch 
möglich ist. Die letzten Ereignisse ließen ihn in naher Zukunft als un- 
wahrscheinlich erscheinen, aber die Verlegung der Regierung wurde für 
nötig erachtet, um die notwendige Bewegungsfreiheit im Lande zu be- 
wahren. 
Der englische Entsatz. 
Rotterdan, 4. September. 
Aus Ostende wird gemeldet, daß englische Truppen mit unbekannter 
Bestimmung von dort abgezogen sind. In England werden fünf Ba- 
taillone gebildet, welche sich ausschließlich aus früheren Schülern der 
lateinischen Schulen und Studierenden zusammensetzen. Australien sagte 
weitere zehntausend Mann zu. Englische Blätter melden ferner, daß ein 
großer Teil der Ulsterfreiwilligen unter ihren eigenen Offizieren sich zur 
Dienstnahme bei der englischen Armee melden. 
Clemenceau fordert erneut die Wahrheit. 
Turin, 4. September. Clemenceau tadelt in seinem „Homme 
Libre“ scharf die Männer des vorausgegangenen Ministeriums und 
deren Verfahren und bittet die jetzige Regierung, zur Belohnung für die 
bewunderungswürdige Haltung und den Geist und die Ruhe, die gegen- 
wärtig die französische Bevölkerung ohne Ausnahme beherrsche, der Bür- 
gerschaft nunmehr Vertrauen zu schenken und wenigstens von jetzt an 
immer nur die volle Wahrheit veröffentlichen zu wollen. Der Exminister 
fleht die gegenwärtige Regierung an, sie möge, sollten die kommenden 
Operationen auch noch so lange dauern und sollten sie glücklich oder
	        
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