Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Bereich des 7. Armeekorps zu wenden. Die hinterlistigen und heim- 
tückischen Ueberfälle, die von seiten einer feindlichen Bevölkerung auf 
den verschiedenen Kriegsschauplätzen vielfach auf unsere braven Trup- 
pen verübt worden sind und stellenweise noch immer verübt werden, 
machen es unseren Befehlshabern zur absoluten Pflicht, mit unnach- 
sichtlicher eiserner Strenge gegen solche ungeheuerlichen Schandtaten 
vorzugehen. Hier Schwäche zu zeigen, wäre Verrat an unserem Heere. 
Ruhigen Einwohnern eines feindlichen Landes wird kein Haar ge- 
krümmt, dafür bürgt schon die in aller Welt bekannte Mannezszucht 
unserer Truppen. Sie kämpfen in ehrlichen Kämpfen als Soldat gegen 
Soldat. Werden aber die wackeren Söhne unseres Volkes, die für das 
Vaterland in Not und Tod ziehen, werden Verwundete, Aerzte, Kran- 
kenpfleger durch feige Ueberfälle von einer verblendeten, rasenden 
Bevölkerung elend hingemordet, wird die Sicherheit der Heere von 
rückwärts durch Bandenwesen gefährdet, so ist es Gebot der Selbst- 
erhaltung und eine heilige Pflicht der militärischen Befehlshaber, so- 
fort mit den äußersten Maßregeln dagegen vorzugehen. Da müssen 
Unschuldige mit den Schuldigen leiden. Unsere Heeresleitung hat in 
wiederholten Kundgebungen keinen Zweifel darüber gelassen, daß 
Menschenleben bei der Unterdrückung der Schändlichkeit nicht geschont 
werden können. Daß einzelne Häuser, ja blühende Dörfer und selbst 
ganze Städte dabei vernichtet werden, ist gewiß beklagenswert, darf 
aber zu unangebrachten Gemütserregungen nicht verleiten. Sie dürfen 
uns nicht so viel wert sein wie das Leben eines einzigen Soldaten. 
Das ist selbstverständlich und braucht eigentlich nicht gesagt zu werden. 
Hier Mitleid zu zeigen, wäre sündhafte Schwäche. Das Blut der Un- 
schuldigen kommt über die Häupter der Urheber jener schmachvollen 
Ueberfälle. Von Rache und Vergeltungsgelüst, die der eingangs er- 
wähnte, mir ganz unverständliche Zeitungsartikel unserer Heeres- 
leitung zuschreibt, ist dabei keine Rede. Unsere Befehlshaber tun, um 
das nochmals zu betonen, einfach ihre Pflicht, und diese Pflicht werden 
sie tun bis zum glorreichen Ende des Krieges. Rücksichtslosester Schutz 
unseren von Mord umlauerten Soldaten um jeden Preis! Wer da 
von Barbarei spricht, frevelt. Eiserne Pflichterfüllung ist ein Aus- 
fluß hoher Kultur, und darin kann die Bevölkerung in den feindlichen 
Ländern von unserem Heer nur lernen. 
Der Kommandierende General Frhr. v. Bissing.“ 
Der Abschied von Wien. 
W.T.B. Wien, 4. September. (Drahtber.) Heute vormittag er- 
schienen die Offiziere des aus Skutari auf der Durchreise hier eingetrof- 
sinen deutschen Detachements mit Major Schneider an der Spitze in 
aradeuniform im Rathause, um dem Bürgermeister ihren Dankbesuch 
abzustatten. In Vertretung des Bürgermeisters empfing Vizebürger- 
meister Hierhammer mit den beiden anderen Vizebürgermeistern die 
deutschen Offiziere und begrüßte sie mit warmen Worten. Major Schnei- 
der dankte in einer Ansprache herzlichst für den überwältigenden 
Empfang, der ihnen während ihres Aufenthaltes in Wien zuteil ge- 
worden sei, und bat, der Bevölkerung Wiens den innigsten Dank und
	        
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