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allgemeinen Dienstpflicht unvermeidlich. Seit Beginn des Krieges
hätten sich 260 000 Mann zu den Fahnen gemeldet. In den letzten Tagen
sei der Zustrom gewachsen.
Daily News spricht in einem Leitartikel seine Zufriedenheit aus,
daß Schweden an seiner Neutralität festhalten wolle.
Die französische Negierung Über die Kriegslage.
Die Pariser Zeitungsberichterstatter haben über die Kriegslage im
Norden von Frankreich von dem Pariser Militär-Gouvernement folgende
Mitteilung erhalten:
„Seit gestern hat diese noch keinen Kontakt mit dem Feind ge-
habt, dessen Stellungen uns aus Compiegne und Senlis gemeldet
wurden. Uebrigens haben wir alle nötigen Vorkehrungen angeordnet,
um allenfalsige Angriffsbewegungen des Feindes zu verhindern.
Unsere Maßregeln zur Jagd auf deutsche Flieger, speziell das Kreuzen
mit unseren schwerbewaffneten Aeroplanen in der Umgebung, haben
die deutschen Flieger von einem weiteren Ueberfliegen von Paris
abgehalten. Nordostarmee: Die Lage unserer vereinigten Kräfte ist
im großen und ganzen wie gestern unverändert.“
Diese in Deutschland am 5. September bekannt gewordene Mit-
teilung ist durch die Ereignisse längst überholt.
Englische Klagen über die französische Armee.
600 000 Arbeitslose in Paris.
Basel, 4. September. (W.T. B.) Dem Pariser „Matin“ zufolge
befinden sich in Paris 600 000 Arbeitslose. Ein der italienischen Zeitung
„Stampa“ von dem italienischen Hauptmann der Reserve Arnaldo
Cipolla aus Paris gesandter Brief besagt, die Engländer hätten sich
offen über das völlige Unvorbereitetsein der Franzosen ausgesprochen.
Cipolla sei in Lille auf französische Territorialtruppen gestoßen, die mit
alten Grasgewehren bewaffnet gewesen wären. Die englischen Offiziere
hätten besonders geklagt, daß die Franzosen auch in den Waffengat-
tungen, die sie selbst erfunden hätten, sich von den Deutschen hätten über-
flügeln lassen. So hätten die Deutschen über viel mehr Aeroplane ver-
fügt und diese sowohl bei Erkundungen wie in der Schlacht selbst mit
viel größerer Geschicklichkeit gebraucht, als die Franzosen. Der Rück-
zug aus Lille habe sich in großer Unordnung vollzogen, kein Mensch hätte
gewußt, wohin er gehen sollte. Cipolla betont, daß er nichts von Grau-
samkeiten der Deutschen gehört habe. Die Engländer hätten Befehl ge-
habt, nachdem sie morgens in Lille eingerückt waren, abends wieder nach
der Küste in der Gegend von Hazebrouck abzugehen. Da kein Zug ge-
fahren wäre, seien sie zu Fuß abgerückt. Schließlich sei ein Leerzug ge-
sandt worden, womit sie nach Etaples gefahren seien. Die Marokkaner
und Senegalesen hätten am 2. September auf dem Durchmarsch nach
Osten Paris passiert; der Vorbeimarsch hätte zwei Stunden gedauert.
In Paris befänden sich viele englische und belgische Offiziere.
Auszeichnung des Generalobersten von Hausen durch den
König von Sachsen.
Dresden, 5. September. Der König hat dem Generaladjutanten,
Generalobersten Frhrn. v. Hausen das Ritterkreuz des Militär-St.-Hein-
richsordens verliehen und ihm folgendes Telegramm zugehen lassen: