Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Generaloberst Freiherrn v. Hausen. 
Euerer Exzellenz spreche ich meinen herzlichsten Glückwunsch aus 
zu dem großen Anteile, den meine Armee unter Ihrer Führung an der 
gewaltigen Schlacht an der Aisne genommen hat. Ich glaube keinem 
würdigeren als Ihnen das Ritterkreuz meines Militär-St. Heinrichs- 
ordens verleihen zu können, der Ihnen sobald wie möglich zugehen wird. 
Friedrich August. 
Britische Vergewaltigungsversuche der nordischen Mächte. 
Aus Stockholm erfährt die „Frankfurter Zeitung“ (5. Sept.) aus 
zuverlässiger Quelle, die englische Regierung habe abermals und in be- 
stimmter Form an die nordischen Länder das Anfinnen gestellt, die 
Lebensmittelzufuhr nach Deutschland einzustellen. 
Schweden habe in ebenso bestimmter Form die von England ge- 
wünschte Verletzung des Völkerrechts abgelehnt. 
Englische Gewalttätigkeiten gegen deutsche Diplomaten in Aegypten. 
Konstantinopel, 5. September. Nach verbürgter Meldung 
aus Kairo forderte am Montag der dortige englische Militärkomman- 
dant die beim Khedive akkreditierten deutschen und österreichisch-unga- 
rischen diplomatischen Vertreter auf, binnen 24 Stunden Aegypten zu 
verlassen. Sämtliche postalischen und telegraphischen Verbindungen wur- 
den den beiden diplomatischen Missionen abgeschnitten. Sie wandten 
sich an den derzeitigen Regenten des Landes, da der Khedive abwesend 
ist; der Regent erklärte ihnen, daß der englische Kommandant ohne seine 
Zustimmung und seinen Willen vorgegangen sei. 
Die Mobilmachung der Türkei. 
W.T. B. Konstantinopel 5. September. Die jüngst erlassene 
Bekanntmachung des Marineministeriums setzt die verbotene Zone am 
Eingang des Bosporus vom Rumelifeuer bis Messarburnu bei Bujuk- 
dere, also in einer Länge von etwa 10 Kilometern, fest. Hieraus geht 
hervor, daß die anfänglich verhältnismäßig enge Minenzone bedeutend 
erweitert ist. · 
Die Militärverwaltung läßt durch Trommelschlag die Reservisten 
und den nichtausgebildeten Landsturm bis zum 45. Lebensjahr, der als 
beurlaubt gegolten hat, auffordern, von heute ab einzurücken. 
Die Post in Belgien. 
W. T. B. (Amtlich.) Berlin, 5. September. Im Bereiche des 
Kaiserlichen Deutschen Generalgouvernements in Belgien wird in den 
nächsten Tagen eine dem Reichspostamte in Berlin unterstellte Post= und 
Telegraphenverwaltung eingerichtet werden. Mit der Leitung dieser 
Verwaltung ist der Ober-Postdirektor, Geheime Ober-Postrat Ronge- 
aus Erfurt betraut worden, dem die Posträte Fleischer und Schüler, die 
Ober-Postinspektoren Pohl, Steinmann, Orth und Reinhold, sowie das 
erforderliche Bureaupersonal zugewiesen sind. Die Postverwaltungen 
von Bayern und Württemberg sind ersucht worden, auch ihrerseits Be- 
amte zu der deutschen Post= und Telegraphenverwaltung in Belgien ab- 
zuordnen. 
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