Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

— 17 — 
Kriegstrauung des Grafen Solms-Baruth und der Prinzessin Adelheid 
zu Schleswig-Holstein. 
Am Sonnabend abend kurz nach 6 Uhr fand in der Friedenskirche 
zu Potsdam die Trauung der Prinzessin Adelheid zu Schleswig-Holstein- 
EGlücksburg mit dem Grafen Friedrich zu Solms-Baruth, ältestem Sohne 
des Fürsten zu Solms-Baruth, statt. Der kirchlichen Trauung war in 
der Villa Liegnitz die Ziviltrauung vorausgegangen, die von dem Groß= 
herzoglich oldenburgischen Gesandten im Auftrage seines Landesherrn 
vollzogen wurde. Die Feier fand im engsten Familienkreise statt. 
Schwedische Neutralitätserklärung für den serbischen Krieg. 
Stockholm, 1. August. (Meldung des Spvenska-Telegrammbyran.) 
Die schwedische Regierung hat beschlossen, daß Schweden im österreichisch- 
ungarisch-serbischen Kriege völlige Neutralität beobachten wird. 
Die Bestimmungen der schweizerischen Mobilmachung. 
Bern, 1. August. 
Das Schweizerische Militärdepartement teilt mit: Der Schweize- 
rische Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 31. Juli im Hinblick auf 
die ernste Lage die Pikettstellung der ganzen Armee, den Auszug der 
Landwehr und des Landsturms, sowie das Aufgebot des für die erste 
Erenzbewachung und für die Bewachung der wichtigsten Kommunika= 
tionen erforderlichen Landsturms verfügt. Diese militärischen Maß- 
regeln sind nicht die Folge einer Bedrohung unseres Landes von irgend- 
welcher Seite, sondern nur eine militärische Vorsichtsmaßregel, die im 
gegenwärtigen Augenblick unbedingt geboten erscheint. Ein Grund zu 
weiteren Befürchtungen der Bevölkerung in irgendeinem Landesteil 
liegt nicht vor. Der an der Grenze verwendete Landsturm hat lediglich 
eine Bewachungsaufgabe zur Aufrechterhaltung eines geordneten Grenz- 
verkehrs. Weitere militärische Aufgaben sind der Armee vorbehalten. 
Eine Aeuherung der „Westminster Gazette“. 
London, 1. August. Die „Westminster Gazette" betont, daß England 
bemüht gewesen sei, die Vermittlerrolle zu spielen und unverpflichtet 
zwischen den beiden Lagern zu stehen sowie daß keine bindenden Ver- 
pflichtungen für England existieren. Sodann fährt das Blatt fort: 
Aber Deutschland weiß, daß gewisse Verträge bestehen, durch deren 
Bruch wir uns in eine schwierige Lage bringen würden. Es weiß 
ebenso, daß es gewisse mögliche Entwicklungen des Kampfes zwischen 
ihm und Frankreich gibt, die die öffentliche Meinung aufreizen könnten 
und uns ron dem gegenwärtigen Entschluß, wenn irgend möglich, neutral 
zu bleiben, abbringen könnten. 
Das Blatt wendet sich dann gegen die Idee, ein britisches Expedi- 
tionskorps in einen kontinentalen Krieg zu senden und sagt: 
Die britische Macht in Europa ist Seemacht und wird, wie wir 
zuversichtlich hoffen, zum Aeußersten verwendet werden, um England 
den Frieden zu erhalten und um den Kampf der übrigen Mächte in 
Grenzen zu halten. Freilich liegt auch eine Gefahr in der friedlichsten
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.