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land über alles“ wurde gesungen; auch die Verwundeten stimmten ein.
Da naherte sich ein kleiner deutscher Kreuzer und schickte Boote herüber.
Auch einige Boote der „Ariadne“ konnten noch benutzt werden und in
diese wurden die Verwundeten gebracht. Dann sprang der Rest der Be-
satzung auf Befehl des Kommandanten über Bord. Die Nichtschwimmer
unter ihnen hielten sich un Schwimmwesten und Hängematten; alle wur-
den von den Booten aufgenommen. Der Kommandant der „Ariadne“
versuchte noch, sein Schiff in Schlepp nehmen zu lassen, aber die „Ariadne“
legte sich, nachdem sie beinahe ganz ausgebrannt war, auf die Seite und
kenterte dann.
Der Kommandant hebt mit hoher Anerkennung die Haltung der Be-
satzung und der Offiziere hervor.
Der letzte Kampf von V 187.
Ueber den seinerzeit berichteten Kampf und Untergang des Torpedo-
bootes V 187 am 28. August vor Helgoland können wir heute den Bericht
eines geretteten Wachtoffiziers dieses Torpedobootes bringen. Danach
war der Hergang der folgende:
Am Morgen des 28. August stand V 187 in einiger Entfernung von
Helgoland auf Vorposten. Es erhielt das Signal von einem anderen
Torpedoboote: „Werde von feindlichem Torpedobootszerstörer gejagt.“
V 187 versuchte dem Kameraden zu Hilfe zu kommen, fand ihn aber des
plötzlich dichter werdenden Nebels nicht, sondern sah sich nach kurzer Zeit
auch zwei feindlichen Torpedobootszerstörern gegenüber. Bald darauf
kamen noch vier, nicht genau bestimmbare, feindliche Schiffe in Sicht.
V 187 versuchte, sich angesichts dieser Uebermacht auf Helgoland zurück-
zuziehen, sah aber den Weg nach Helgoland durch vier neu in Sicht kom-
mende feindliche Torpedovootszerstörer verlegt. Diese eröffneten auf nahe
Entfernung das Feuer auf V 187. Das Boot versuchte nunmehr seitlich
durch Kurs an den Feinden vorbeizukommen, fand aber auch diesen Kurs
verlegt durch einen feindlichen Kreuzer, wolcher V 187 sofort, ebenfalls auf
nahe Entfernung, unter heftiges Feuer nahm. Von allen Seiten durch
übermächtige Feinde gestellt, entschloß der Kommandant von V 187 sich,
auf die verfolgenden Feinde zuzudrehen. Die feindlichen Zerstörer stutzten
zunächst auf dieses unerwartete Manöver hin, dann eröffneten sie sämtlich
— zehn an der Zahl und außerdem der Kreuzer — ein konzentrisches
vernichtendes Geschützfeuer auf das deutsche Torpedoboot. Dieses erlitt
schwere Beschädigungen, seine Geschütze wurden nacheinander außer Gefecht
gesetzt, der Kommandant durch ein Sprengstück verletzt. In unabsehbarer
Folge mehrten sich die Treffer, das Boot war vollständig in Rauch und
Qualm gehüllt, ein großer Teil des Personals tot. V 187 konnte nur
noch ganz geringe Fahrt laufen.
Der schwerverwundete Kommandant befahl unter diesen Umständen,
das Boot zu versenken. Eine mit Zeitzünder versehene Sprengpatrone
wurde in einem der unteren Räume, weitere Patronen wurden vorne im
Schiff angebracht. Danach wurde der Befehl erteilt, das Boot zu ver-
lassen. Der größte Teil der Besatzung sprang außenbords.
Noch im Untergehen feuerte das hintere Geschütz unter Leitung des
weiten Offiziers auf die Zerstörer. Diese feuerten nur noch spärlich,
setien dabei aber auch dieses Geschütz außer Gefecht. Der Rest der Be-