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Preußen mit der Gräfin Ina Marie von Bassewitz standesamtlich durch
den Minister des Königl. Hauses Grafen A. zu Eulenburg vollzogen und
darauf die kirchliche Einsegnung durch den Generalsuperintendenten
Haendler vorgenommen. Der Feier wohnten die Königliche Familie und
die nächsten Angehörigen der Braut bei, die nunmehr den Allerhöchst ver-
liehenen Titel einer Gräfin von Ruppin führen wird.
König Friedrich August von Sachsen hat folgenden Aufruf erlassen:
An mein Volk!
Unsere Söhne und Brüder eilen zu den vaterländischen Fahnen. In
diesem Augenblick zu Meinen getreuen Sachsen davon zu reden, was uns
alle mächtig bewegt, ist Mir Herzensbedürfnis. Unser deutsches Volk ist
vor weltgeschichtliche Kämpfe gestellt. Ich erwarte von meiner Armee,
deren Geschick Meine Söhne teilen werden, daß sie auf dem Schlachtfelde
den alten Waffenruhm der Väter bewähren und erneuern wird. Ich bin
dessen gewiß, daß Mein ganzes Volk im Vertrauen auf die Gerechtigkeit
unserer guten Sache zu jedem Opfer an Blut und Gut bereit ist und in
allen seinen Ständen und Schichten geschlossen zu Rat und Tat zusammen-
steht. Zu allen Staats= und Gemeindebehörden habe ich die Zuversicht,
daß sie in unbedingter Hingabe an ihre Pflichten alle Anforderungen
des Heeres erfüllen, die Wunden des Krieges lindern und die unver-
meidlichen Hemmnisse und Lasten erleichtern werden, die dem Erwerbs-
und Wirtschaftsleben bevorstehen. Ueberall vertraue ich auf die ent-
schlossene Tatkraft und den unbegrenzten Opfermut, wie auf alle sitt-
lichen Kräfte Meines Volkes. In Demut beuge Ich Meine Waffen vor
dem Allmächtigen Lenker des Völkergeschickes. Möge Er unseren Waffen
den Sieg geben und seine schirmende Hand gnädig halten über unser Heer
und Volk, über Kaiser und Reich! Friedrich August.
In einer Proklamation des Königs an das Heer heißt es:
Soldaten, in dieser ernsten Zeit, in der ganz Deutschland, dem Rufe
Sr. Majestät des Kaisers folgend, zu den Waffen eilt, zu Schutz und
Schirm des Vaterlandes, richte Ich als König und Chef der Armee Mein
Wort an Sie. Sachsens Heer hat stets im Kriege seine Pflicht getan, und
unvergängliche Lorbeeren um seine Fahnen gewunden. Bestreben Sie
sich, dem Beispiele der Vorfahren folgend, so wie bisher im Frieden, nun
auch vor dem Feinde den ehrenvollen Platz zu behaupten, den die Armee
im Rahmen des deutschen Heeres eingenommen hat. Seien Sie über-
zeugt, daß Ich jeden einzelnen von Ihnen in mein Herz geschlossen habe
und sein Schicksal verfolgen werde. In dieser ernsten Stunde richten Sie
Ihren Blick nach oben und flehen Sie zu Gott, dem Allmächtigen Lenker
aller irdischen Geschicke, daß Er unsere Waffen segnen und uns den Sieg
verleihen möge. Und nun ziehen Sie mit Gott! Der Spruch eines jeden
brapen Soldaten lautet: Mit Gott für König und Vaterland, Kaiser
und Reich! Friedrich August.
Dresden, 2. August. In Uebereinstimmung mit einem besonderen
Wunsche Seiner Majestät des Königs wird unser Volk zu einem allge-
meinen Buß= und Bettag aufgerufen werden. Die Anordnungen der
königlichen Behörde darüber stehen bevor. .