Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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von Deutschland aufgemuntert und aus naheliegenden Gründen rück- 
sichtslos ausgenützt. Deutschland arbeite darauf hin, Haß und Mißtrauen 
zwischen Rußland und Skandinavien zu säen. 
Ein norwegischer Politiker, den der Korrespondent darauf sprach, ant- 
wortete: „Wir vergessen 1808/09 nicht. Damals ließ Rußland ein Eleiches 
versichern und marschierte ein paar Tage darauf gegen Schweden und 
stahl uns Finnland.“ (Berl. N. Nachr., 17. Sept.) 
Wie in England rekrutiert wird. 
Bern, 16. September. Unter der Ueberschrift „Wie in England 
rekrutiert wird“ meldet der „Bund“: Wie die „Daily Mail“ berichtet, kün- 
digten die Frauen an, daß sie den zu Hause bleibenden Männern eine 
weiße Feder schenken wollten. Diese Drohung mit einer öffentlichen 
Brandmarkung soll gewirkt haben. Lord Kitchener schlug vor, Gesellschaften, 
besonders die Sportklubs, sollten gemeinsam in die Armee eintreten. Die 
Architekten und Bauunternehmer folgten diesem Rufe und stellten zwei 
Abteilungen Genietruppen. In Birmingham wurde ein Bataillon aus 
Angehörigen der freien Berufe, in Liverpool eine mehr als tausend Mann 
starke Truppe aus Kaufleuten gestellt. 
Die Plünderung im eigenen Lande. 
W.T.B. Berlin, 16. September. Unseren Truppen ist folgender 
i des Kommandanten der 1. französischen Armee in die Hände 
gefallen: 
Ilère Armée dler Bureau O. G. A. le 206. Acoüt 1914. 
Etat-Major No. 700. 
. Ordre Particulier No. 9. 
I a été rendu compte au Général Commandant la lère Armée 
par la Municipalite de Rambervillers due des soldats se sont livrés 
dans cette ville à des actes de violence et de pillage. Ces faits sont 
d’autant plus regrettables et répréhensibles du 'is ont é: commis sur 
le territoire francais. 
Le Général Commandant le 21° Corps ouvrira immédiatement 
une enquste à ce sujet, en vue de déférér aux Conseils de Guerre 
les auteurs de ces crimes. Signé: Dubail. 
(Uebersetzung.) 
Es ist dem Oberbefehlshaber der 1. Armee durch die Stadtbehörde 
von Rambervillers zur Kenntnis gebracht worden, daß sich Soldaten in 
dieser Stadt zu Akten der Gewalttätigkeit und der Plünderung haben hin- 
reißen lassen. Diese Handlungen sind um so bedauerlicher und verwerflicher, 
als sie auf französischem Boden begangen worden sind. 
Der Kommandierende General des 21. Korps wird sofort eine Unter- 
suchung in dieser Angelegenheit einleiten, damit die Urheber dieser Ver- 
brechen dem Kriegsgericht übergeben werden können. gez. Dubail. 
Mit diesem Dokument wird die besonders bei unserer kronprinzlichen 
Armee gemeldete Wahrnehmung, daß die französischen Truppen sogar im 
benen Lande plündern und rauben, von amtlicher französischer Seite 
tätigt. 
Französischer Vergiftungsversuch an einem deutschen Generalmajor. 
Der Generalmajor Freiherr v. L., Kommandant einer Kavallerie- 
brigade, überreichte am 5. September vormittags der chemischen Unter- 
suchungsstelle beim Sanitätsamt seines Armeekorps einen Rest von Kaffee, 
 
	        
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