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Eurer Magnifizenz freue ich mich mitteilen zu können, daß das Regi-
met „Bremen“ gestern an der Aisne siegreich gefochten und 1000 Ge-
fangene gemacht hat.
General der Infanterie und Kommandierender General.
von Quast.
Ferner drahtet der Divisionskommandeur, Generalleutnant v. Bauer:
Dem Hohen Senat kann ich zu meiner großen Freude mitteilen,
daß das Regiment Bremen sich in allen Gefechten glänzend bewährt hat.
Die Absage des Burengenerals an England.
Der südafrikanische General Beyers erklärt in dem Schreiben, in dem
er um seine Entlassung nachgesucht, unter anderem: „Ich wußte schon im
August, daß Abteilungen englischer Truppen nach Deutsch-Südwestafrika
gesandt wurden, um die Kolonien zu erobern. Ich wollte schon damals ab-
danken, wartete aber auf den Parlamentsbeschluß. Das Parlament be-
kräftigte den Beschluß der Regierung, Südwestafrika zu erobern, ohne daß
Deutschland uns herausgefordert hatte. Die Regierung weiß, daß die
Mehrheit der Holländisch sprechenden Bevölkerung diesen Beschluß miß-
billigt. Man sage, England führe Krieg um der Gerechtigkeit willen, um
die Unabhängigkeit kleiner Völker zu schützen, um die Verträge einzuhal-
ten. Aber die Tatsache, daß drei englische Minister abdankten, beweist,
daß eine starke Minderheit in England nicht von der Gerechtigkeit dieses
Krieges überzeugt ist. Die Geschichte lehrt, daß England die kleinen Völker
nur schützte und Verträge einhielt, wenn es sein eigenes Interesse war.“
(Berl. N. Nachr., 24. Sept.)
Die franzöfische Flotte wieder in der Adria.
W.T. B. Wien, „23. September. Amtlich wird gemeldet: Die fran-
zösische Flotte, die seit der wirkungslosen Kanonade von Punta d'Ostro am
1. September außerhalb der Adria verblieben war, hat in den letzten Tagen
neuerliche Großtaten vollbracht. Sie erschien am 19. September um 6 Uhr
vormittags abermals vor der Bochhe di Cattaro und beschoß durch eine
Stunde erneut die Forts der Einfahrt aus den schwersten Kalibern. Sie
erzielte drei Treffer und verwundete einen Kanonier. Hierauf steuerte sie,
insgesamt ungefähr vierzig Einheiten stark, gegen Lissa und beschoß um
10 Uhr vormittags die Semaphorstation und den Leuchtturm. Sie ver-
wundete zwei Mann, konnte jedoch sonst nur vorübergehend Schaden anrich-
ten. Bis ungefähr 5 Uhr nachmittags operierte das Gros der Flotte in den
Gewässern vor Lissa und verließ dann mit südwestlichem Kurse steuernd den
Schauplatz ihrer Tätigkeit. Gelegentlich dieses Rückzuges erschienen Teile
der Flotte noch vor Pelagosa. Auch hier wurde der Leuchtturm beschossen.
Nach Zerstörung der Flaggenstation und unflätiger Verunreinigung des
Trinkwassers durch gelandete Matrosen und Mitnahme des wenigen Pro-
viants armer Leuchtturmwärter sowie einiger Wäschestücke verließ auch
dieses Geschwader die Adria.
Der Verluft des englischen „A. E. 1“.
London, 24. September. Die „Frankf. Ztg.“ berichtet: Ein Bericht
des Vizeadmirals Patey von der australischen Marine bestätigt, daß das
englische Unterseeboot „A. E. I“, eines der größten und modernsten Unter-
seeboote der englischen Marine, mit 84 Offizieren und Matrosen gesun-
ken ist. (Post, 24. Sept.)