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Das Ende des Moratoriums in England.
W.T. B. London, 23. September. Die Regierung beschloß, das
Moratorium am 4. Oktober aufhören zu lassen.
Telegrammwechsel zwischen dem Sultan und Kaiser Wilhelm.
Konstantin'opel, 24. September. Der Sultan und der auch
hier weilende Khedive von Aegypten haben Kaiser Wilhelm in herzlichen
Worten ihre Teilnahme anläßlich der Verwundung des Prinzen Joachim
ausgedrückt. Der Kaiser dankte in warmer Weise telegraphisch.
Französische Geschütze zur Beschießung von Cattaro.
Genf, 24. September. Nach Meldungen aus. Bordeaux gab der
Marineminister bekannt, daß die französische Flotte in Antivari schwere
Artilleriebatterien gelandet habe, die unter Befehl eines Fregattenkapitäns
stehein. Es wird damit der Lowtschen im Norden von Cetinje bewaffnet,
um von dort aus zur energischen Beschießung der Forts von Cattaro
schreiten zu können. (Voss. Ztg., 25. Sept.)
Keine Veränderung in der Kriegelage.
Großes Hauptauartier, 24. September, abends. Auf dem westlichen
Kriegsschauplatz sind heute im allgemeinen keine wesentlichen Ereignisse
eingetreten. Einzelne Teilkämpfe waren den deutschen Waffen günstig.
Aus Belgien und vom östlichen Kriegsschauplatz ist ict 8 e
Französische Werber in Italien.
Chiasso, 24. September. Nach dem Corriere della Sera traf die
italienische Regierung nergische Maßregeln, um den in Ligurien eingetroffe-
nen französischen Emissären, welche begonnen haben, Freiwillige zu werben,
das Handwerk zu legen. Die an der Grenze eintreffenden Freiwilligen
werden verhaftet und in ihre Heimat zurückgeschickt. (Tag, 25. Sept.)
Wieder ein Kampf in Ostafrika.
London, 23. September. Aus Nairobi wird vom 21. September
berichtet: Eine deutsche Truppe, deren Stärke unbekannt ist, griff am
19. d. M. in dem Voi-Distrikt einen Posten 20 Meilen von der Grenze an.
Nach einem stundenlangen scharfen Gefecht zogen sich die Deutschen unter
Zurücklassung von acht Toten zurück. Notiz des W.T.B.: Es dürfte sich um
farbige Soldaten handeln. Die Verluste der Engländer werden nicht an-
gegeben.
Englische Wut.
London, 24. September. Die „Times“ schlägt aus Anlaß des Unter-
ganges der drei Kreuzer vor, die deutsche Küste mit einem Minengürtel zu
umgeben, um den Feind einzuschließen.
London, 23. September. Die englischen Zeitungen besprechen den
Untergang der Kreuzer. Sie beklagen mehr den Verlust der Mannschaften
als der Schiffe, die einem älteren Typ angehört hätten, und betonen, daß
England ebenfalls mehr Gebrauch von Unterseebooten und Minen machen
müsse. „Manchester Guardian“ sagt, man dürfe den Verlust der Schiffe nicht
leicht nehmen. Hätten englische Unterseeboote in wenigen Minuten drei
Kreuzer zerstört, so hätte man das eine brillante Leistung genannt. (Freif.
Itg., 25. Sept.)