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Schaden ist unbekannt. (Bekanntlich ist kein Schaden angerichtet worden.
Die Red.) Das Flugzeug Collets wurde getroffen. Alle Flugzeuge kehrten
unversehrt nach ihrem Ausgangpunkt zurück.“ Die Admiralität fügt hinzu,
daß bei erneuten Zeppelinangriffen auf Antwerpen oder andere belgische
Städte Gegenmaßregeln ergriffen werden sollen.
Die Kümpfe in Südafrika und Ozeanien.
Mailand, 24. September. In Südafrika haben die Engländer
Ramans am rechten Ufer des Oranje-Flusses besetzt und die Deutschen zum
Rückzug gezwungen. Im Stillen Ozean zerstörten die Engländer alle
wae Fumgeenstatlonen. In Neupommern finden heftige Kämpfe statt.
rankf. Ztg.
London, 24. September. Das Reutersche Bureau meldet aus
Sydney, daß nach dort eingegangenen Berichten die deutsche Funkenstation
auf der Insel Naurn zerstört worden ist.
Der Reichskanzler und der Generalstabschef über das Kriegsziel.
Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ vom 22. September bringt
folgende Berliner Meldung:
Anläßlich der unwahren Berichte über die Geneigtheit Deutschlands,
Friedensunterhandlungen anzuknüpfen, kann mitgeteilt werden, daß der
Reichskanzler am 6. September einem Reichstagsabgeordneten schrieb:
„Unter diesen Umständen müssen wir durchhalten, bis die Sicherheit
Deutschlands in der Zukunft ganz verbürgt ist.“
Der Chef des Generalstabs v. Moltke schrieb am 7. September an die-
selbe Adresse:
„Am Ende des Krieges muß unser Vaterland einen Frieden erworben
haben, der mit den beispiellosen Opfern in Uebereinstimmung steht, die das
Volk in seltener Einmütigkeit auf sich genommen hat, ein Friede, der für
unabsehbare Zeit von keinem Feind mehr gestört werden kann.“
Es ist unnötig, hinzuzufügen, daß der Reichskanzler und der General-
stabschef sich in ihren Aeußerungen durchaus in Uebereinstimmung mit der
gesamten öffentlichen Meinung befinden.
Die Vernichtung der Serben in Slawonien.
Wien, 23. September. Die „Südslawische Korrespondenz“ meldet
aus Essegg: Ueber das Ergebnis der einwöchigen Kämpfe mit den in Sla-
wonien eingebrochenen serbischen Truppen berichtet das offiziöse Blatt
„Drau“ zusammenfassend: Der gänzliche Mißerfolg des serbischen Einbruchs
liegt jetzt klar zutage. Das Schlachtfeld ist mit Leichen serbischer Soldaten
bedeckt. Es muß auf uns alle den Eindruck machen, daß wir die Serben in
Ruhe nach Slawonien kommen ließen, um sie hier vollständig zu vernichten.
Die Serben drangen in einer Stärke von mindestens dreißigtausend Mann
in Slawonien ein und verschanzten sich in Wäldern, Kanälen und Gräben.
Unsere Truppen rückten von zwei Seiten heran und bereiteten den Serben
bei Jakovo und Alt-Pazua eine fürchterliche Niederlage. Die Artillerie
und Maschinengewehre haben in den Reihen der Serben furchtbare Ernte
gehalten. Bisher wurden siebentausend Gefangene eingebracht. Tausende
von serbischen Verwundeten und Toten liegen noch umher, während viele
Serben in der Save den Tod fanden. Syrmien ist von serbischen Soldaten
vollständig gesäubert. Es heißt, daß Generalissimus Putnik die serbischen