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tritt das Haus sofort in die zweite Beratung des Gesetzentwurfs ein.
Derselbe wird unter großem Beifall unverändert angenommen.
Ohne jede Debatte
werden ferner die Gesetzentwürfe 1. Entwurf eines kasenmrünssenchehee,
2. Gesetzentwurf betreffend die Erhöhung der Unterstützungen von Fa-
milien in den Dienst eingetretener Mannschaften, 3. Gesetzentwurf über
die Verlängerung der Fristen des Wechsel= und Scheckrechts im Falle
kriegerischer Ereignisse, 4. Gesetzentwurf betreffend Ausnahmen von Be-
schäftigungsbeschränkungen gewerblicher Arbeiter, 5. Gesetzentwurf be-
treffend die Ergänzung der Reichsschuldenordnung, 6. Gesetzentwurf betr.
Aenderung des Münzgesetzes, 7. Gesetzentwurf betreffend die Reichs-
kassenscheine und Banknoten, 8. Gesetzentwurf betreffend die Aenderung
des Bankgesetzes, 9. Gesetzentwurf betreffend den Schutz der infolge des
Krieges an Wahrnehmung ihrer Rechte behinderten Personen, 10. Ge-
setzentwurf betreffend die Abwicklung von börsenmäßigen Zeitgeschäften
in Waren, 11. Gesetzentwurf betreffend Erhaltung von Anwartschaften
aus der Krankenversicherung, 12. Gesetzentwurf betreffend Höchstpreise,
13. Gesetzentwurf betreffend die Sicherung der Leistungsfähigkeit der
Krankenkassen, 14. Gesetzentwurf betreffend die Wahlen nach der Reichs-
versicherungsordnung, 15. Gesetzentwurf über die Kriegsversorgung von
Zivilbeamten, 16. Gesetzentwurf betreffend vorübergehende Einfuhr-
erleichterungen in zweiter Lesung angenommen.
Auf Vorschlag des Abg. Dr. Spahn (Ztr.) tritt das Haus sofort
in die dritte Lesung sämtlicher Gesetzentwürfe ein.
Ohne jede General= und Spezialdiskussion werden sämtliche Gesetz-
entwürfe in einer Abstimmung unverändert en bloc einstimmig
angenommen.
Die Verkündigung des Abstimmungsresultats wird vom ganzen
Hause und von sämtlichen Tribünen mit minutenlangem, begeistertem
und stürmischem Beifall begrüßt.
Präsident Dr. Kaempf: Auf Ihren Plätzen finden Sie den Antrag
auf Vertagung des Reichstags bis zum 24. November d. J. Die Be-
ratung kann sofort erfolgen. Sie wird eine einmalige sein. Ich eröffne
die Diskussion, es meldet sich niemand zum Wort, ich schließe die Dis-
kussion und bitte das Haus, wenn es der Vertagung seine Zustimmung
erteilen will, sich von den Plätzen zu erheben. (Geschieht.) Der Antrag
ist einstimmig angenommen.
Ueber die eingegangenen Petitionen, die sich in der Hauptsache auf
die Erweiterung des Kreises der Unterstützungsberechtigten bei der Ein-
berufung von Militärpflichtigen sowie die Gewährung eines Morato-
riums richten, berichtet
Abg. Schwabach (natl.). Er beantragt die Ueberweisung der Peti-
tionen an den Reichskanzler zur Berücksichtigung.
Das Haus stimmt dem Antrage zu.
Präsident Dr. Kaempf: Die Tagesordnung ist erledigt. Damit ist
unsere Arbeit beendet mit der Schnelligkeit, die der Ernst der Lage
erfordert. (Die sämtlichen Mitglieder des Hauses einschließlich der So-
zialdemokraten, sowie die sämtlichen Zuhörer auf den Tribünen erheben
sich.) Wir haben die Mittel bewilligt, die bestimmt sind, für den Krieg
und für das wirtschaftliche Leben während des Krieges die nötige Sicher-