Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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seite zeigten, fiel von der Festung Kobila ein Signalschuß, worauf sofort 
vier Batteriesalven von den Forts Lustica und Mamula losgingen. Die 
Kanonade währte ungefähr eine viertel Stunde. Die Wirkung ist nicht 
ausgeblieben, denn gleich die erste Salve vernichtete ein französisches 
Kriegsschiff, das von nicht weniger als 24 Granaten auf einmal getroffen 
wurde, wobei alle 6 Schornsteine samt der Kommandobrücke in die Luft 
flogen. Dann folgte eine Feuersäule, und als sich der Rauch verflüchtete, 
war die Stelle, wo vorher der Franzose gestanden, leer. Zwei andere er- 
litten schwere Havarien. Die übrigen verschwanden schleunigst. Die 
Franzosen hatten insgesamt zwei Treffer gemacht, wodurch auf unserer 
Seite ein Mann schwer, einer leicht verwundet wurde. Die Absicht der 
Franzosen, die Radiostation Lustica zu vernichten, ist kläglich mißlungen. 
(Tägl. Rundschau, 28. Sept. 
Die 42er vor Verdun. 
W.T.B. Frankfurt a. M., 26. September. Die „Frankfurter 
Zeitung“ meldet aus Stockholm: Londoner Meldungen geben zu, daß die 
gefürchteten 42-Zentimeter-Geschütze vor Verdun in Stellung gebracht 
wurden und der Belagerungsring sich merkbar enger um die Festung ge- 
schlossen habe. 
Plänkeleien an den Karpaten. 
W.T. B. Ofenpest, 26. September. (Meldung des Ungarischen 
Korr.-Bureaus.) Einzelne kleinere Abteilungen scheinen bei den Kar- 
patenpässen Diversionen zu versuchen. Gestern fand eine kleine Plänkelei 
bei dem Uzsoker Paß (Komitat Ung) statt zwischen unseren zur Verteidi- 
gung des Passes detachierten kleineren Truppen und den Russen. Heute 
kam es bei Tornya (Komitat Marmaros) zu einem Zusammenstoß, ohne 
daß es den Russen gelungen wäre, über die Grenze auf irgendwelchem 
Punkte einzudringen. Die vom Schauplatze der großen Ereignisse weit 
entfernt erfolgten Plänkeleien haben natürlich keine Bedeutung. Ihr 
einziger Zweck ist, die Aufmrksamkeit vom Hauptkriegsschauplatze abzulen- 
ken und die Bevölkerung zu beunruhigen. Dadurch, daß diese Absicht 
offenkundig wird, wird sie auch vollständig vereitelt. 
Deutschfeindliche Kundgebungen in Saigon. 
Amsterdam, 27. September. (Drahtber.) „Handelsblad“ meldet, 
daß nach der Zeitung „Straits Budget“ am 7. August Kundgebungen vor 
dem deutschen Konsulat in Saigon stattfanden. Die deutsche Flagge wurde 
heruntergeholt, die Menge gab Revolverschüsse ab und rief: „Tod der 
deutschen Nation!“ Sie richtete jedoch an dem bereits verlassenen Ge- 
bäude keinen Schaden an und zog schließlich nach dem Deutschen Klub, wo 
in einer Viertelstunde alles kurz und klein geschlagen wurde. Darauf 
wurde das Magazin der deutschen Firma Speidel u. Kompagnie geplündert 
und gänzlich zerstört. Die Polizei sei völlig überrascht gewesen und die 
Gendarmen hätten die Menge nicht zurückhalten können. (Post, 28. Sept.) 
Die Kathedrale von Reims. 
Eine deutschfeindliche Protestversammlung in Rom. 
Rom, 27. September. 
Tuotzdem die Berliner Akademie der Künste sowie die deutsche Bot- 
schaft die wegen der Kathedrale von Reims erhobenen Beschuldigungen
	        
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