Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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nende England. Gegen ihn wird der deutsche Angriff gerichtet sein. Die 
Bresche ist geschlagen. Der Untergang der englischen Kreuzer ist nur der 
Anfang vom Ende. Als England daran ging, den deutschen Handel und 
die deutsche Kultur in Europa und in der Welt zu zerstören, gab es sich 
selbst den Todesstoß. 
Vor der Entscheidung. 
W.T. B. Großes Hauptquartier, 29. September, abends. 
Auf dem rechten Flügel in Frankreich fanden heute bisher noch un- 
entschiedene Kämpfe statt. ' 
In der Front zwischen Oise und Maas herrschte im allgemeinen Ruhe. 
Die im Angriff gegen die Maasforts stehende Armee schlug erneute 
französische Vorstöße aus Verdun zurück. 
Gestern hat die Belagerungsartillerie gegen einen Teil der Forts von 
Antwerpen das Feuer eröffnet. Ein Vorstoß belgischer Kräfte gegen die 
Einschließungslinie ist zurückgewiesen. 
Im Osten scheiterten russische Vorstöße, die über den Njemen gegen 
das Gouvernement Suwalki erfolgten. 
Gegen die Festung Ossowiec trat gestern schwere Artillerie in Kampf. 
Von unserem östlichen Kriegsschauplatz. 
Diedeutsche Verwaltung in Czenstochau. 
in Czenstochau erfolgte laut „Schles. Volksztg.“ folgender Anschlag: 
m Auftrage des stellvertretenden Generalkommandos habe ich am 
heutigen Tage die Verwaltung des Kreises Czenstochau übernommen. 
von Kries, Königlicher Landrat. 
Wann hat England den Krieg begonnen? 
Zu einem Berg von Schande häufen sich die Beweise dafür, daß 
England, das angeblich nur wegen der Verletzung der belgischen Neutrali- 
tät den Krieg gegen Deutschland führt, längst vor dieser scheinbaren 
Neutralitätsverletzung zum Ueberfall auf Deutschland entschlossen war, 
und tatsächlich schon im Juli vor allem seinen Krieg der Lüge und der 
Unterschlagung deutscher Meldungen ins Ausland gegen uns führte. 
Einen neuen drastischen Beweis dafür liefert folgender Brief, der am 
29. Juli von Tientfin abgesandt wurde, und den der Empfänger, des 
Schreibers Bruder, zur Verfügung stellt: 
Tientsin, 29. Juli 1914. 
Liebe Eltern! Wenn ich auch fürchte, daß dieser Brief nicht in Eure 
Hände kommt, so will ich ihn doch über Sibirien schicken. Kopie schicke 
ich über Amerika. 
(Anmerkung: Diese über Amerika beförderte Abschrift ist am 
20. d. M. eingetroffen, der über Sibirien geschickte Brief natürlich nicht.) 
Hier ist man auch kolossal aufgeregt augenblicklich, wenn auch hier 
nicht so wie bei Euch. Wir erwarten schon seit drei Tagen eigentlich 
dauernd die Nachricht vom Kriegsausbruch und damit auch für uns die 
Order nach Tsingtau. 
Anmerkung: Mein Bruder hatte, wie wohl alle militärpflichtigen 
Deutschen in China, für den Fall der Mobilmachung sich in Tsingtau zu 
stellen. 
 
	        
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